Wolfsmonitoring: Zahl der Wölfe in Norddeutschland steigt
Die Zahl der Wölfe ist im Norden in den vergangenen Jahren gestiegen. Das geht aus Daten des Bundesamts für Naturschutz hervor. Vor allem in Niedersachsen ist die Population stark gewachsen.
Im Erhebungszeitraum 2023/2024 lebten 48 Wolfsrudel in Niedersachsen, wie aus den Daten der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes (DBBW) - basierend auf den Ergebnissen des Wolfsmonitorings der Länder - hervorgeht. Im Vorjahreszeitraum 2022/2023 waren es demnach 39 Rudel. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der einzelnen Wölfe im Land: Während es 2022/2023 zunächst 271 Wölfe in Niedersachsen waren, wurden im Zeitraum 2023/2024 rund 367 Wölfe erfasst. Bei mehr als der Hälfte der Tiere handelt es sich den Angaben zufolge um Welpen (198).
Weniger Rudel in Mecklenburg-Vorpommern
Auch in Mecklenburg-Vorpommern stieg die Zahl der Wölfe zuletzt an. Nach Daten der DBBW lebten 2022/2023 rund 130 Wölfe im Land. Im Erhebungszeitraum 2023/2024 waren es 162 Wölfe. Im Gegensatz zu den zunehmenden Wolfsterritorien in Niedersachsen, gab es in Mecklenburg-Vorpommern im Monitoringjahr 2023/2024 ein Wolfsrudel weniger als im Vorjahreszeitraum - nämlich insgesamt 19.
Zahl der Wölfe in Schleswig-Holstein verdoppelt sich
In Schleswig-Holstein ist 2023/2024 erstmals seit dem Jahr 2000 ein Rudel erfasst worden, wie aus den Daten der DBBW hervorgeht. Die Zahl der Wölfe hat sich derweil zwischen 2022/2023 und 2023/2023 von 5 auf 10 Wölfe verdoppelt. Bei 6 Tieren handelt sich laut der Dokumentationsstelle um Welpen.
Viele Wölfe sterben bei Verkehrsunfällen
Auch bundesweit ist eine steigende Wolfspopulation zu beobachten. 2023/2024 lebten 1.601 Wölfe in ganz Deutschland - das sind 262 mehr als im Vorjahr, wie aus den Daten der DBBW hervorgeht. Zusätzlich zu den lebenden Tieren, wurde im Wolfsmonitoring auch die Zahl toter Wölfe erfasst. Bundesweit wurden demnach im Monitoringjahr 2023/2024 rund 193 Wölfe tot aufgefunden, davon 35 in Niedersachsen, 11 in Mecklenburg-Vorpommern und einer in Schleswig-Holstein. Die häufigste Todesursache waren nach Angaben der DBBW Verkehrsunfälle - bundesweit starben 150 Wölfe auf diese Weise. Die zweithäufigste Ursache war demnach illegale Tötung, wodurch 13 Wölfe ums Leben kamen.
Wolfsmonitoring erfasst Rudel in Bundesländern
Beim sogenannten Wolfsmonitoring erheben die Bundesländer primär die Anzahl der Wolfsrudel, Wolfspaare und der territorialen Einzeltiere, also die erwachsenen Wölfe. Ein Territorium ist der Lebensraum, in dem entweder ein Wolf allein, ein Paar oder ein Rudel - ein Paar mit Welpen - lebt. In der Regel lebt in einem Territorium nur ein Rudel, weil zwischen den Wölfen ein großer Konkurrenzkampf herrscht. Beim Monitoring werden laut dem Bundesamt für Naturschutz auch zusätzliche Informationen erfasst, etwa die Zahl der nachgewiesenen Individuen in den einzelnen Territorien im jeweiligen Monitoringjahr.