Cold Case von 1996: Razzia in Hamburg und Schweden
In einem Jahrzehnte alten Mordfall haben Ermittler die Wohnungen von drei Verdächtigen in Hamburg und Schweden durchsucht. Nenad Gajanovic war im Jahr 1996 in der Nähe des Dümmers tot aufgefunden worden.
Die Polizei Cloppenburg/Vechta teilte am Freitag mit, dass eine "intensive Medienoffensive (...) und das damit verbundene Hinweisaufkommen zu neuen Ermittlungsansätzen" geführt hätten. Im September vergangenen Jahres hatten Polizei und die Staatsanwaltschaft Oldenburg einen Kurzfilm im Internet veröffentlicht. Das Video zeige, "wie grausam und heimtückisch die Tat verübt worden sein muss", so die Ermittler. Nun hätten neue Hinweise zu den Razzien geführt. Unterstützt wurden die niedersächsischen Ermittler von der Polizei Hamburg, den schwedischen Strafverfolgungsbehörden und Europol. Am Donnerstag hatten Einsatzkräfte bei den Verdächtigen in Hamburg und Schweden nach eigenen Angaben Beweismittel sichergestellt. Festnahmen gab es nicht. Die Mordkommission "Gajo96" in Cloppenburg wertet die neuen Asservate nun aus.
Der Fall "Gajo": Mann mit mehreren Schüssen getötet
Jäger hatten die Leiche von Nenad Gajanovic am 8. August 1996 an einer Landstraße in der Nähe des Dümmers neben einem roten VW Golf gefunden. Ein oder mehrere Unbekannte hatten den damals 35 Jahre alte Mann den Angaben zufolge mit mehreren Schüssen getötet. Über Gajanovic sei bekannt gewesen, dass er selbst in kriminellen Kreisen verkehrt hatte. Unter anderem soll "Gajo", wie er seinem Umfeld genannt wurde, Einbrüche begangen haben.
Hinweisportal und Belohnung
Die Behörden haben eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt. Zeugen können Hinweise - auch anonym - telefonisch unter der Nummer (04471) 1 86 02 00, per E-Mail unter coldcase@pi-clp.polizei.niedersachsen.de und über ein eigenes Hinweisportal geben.
