"Woche der Gerechtigkeit": Schüler fällen Urteile an Gerichten
In Niedersachsen ist am Montag die "Woche der Gerechtigkeit" gestartet. Mehrere Hundert Schüler können niedersächsische Sozialgerichte besuchen und an simulierten Gerichtsverhandlungen teilnehmen.
Wie würdest du entscheiden? Zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes sollen Schülerinnen und Schüler in ganz Niedersachsen diese Frage beantworten. Im Mittelpunkt stehen dabei Fälle, die das Gerechtigkeitsempfinden der Schüler herausfordern sollen, heißt es vom Justizministerium in einer Mitteilung. So beispielsweise in Hannover: Würden die Schüler eine Frau, die jahrelang von ihrem Ehemann tyrannisiert wurde, freisprechen oder wegen Mordes verurteilen?
Richter erklären Schülern ihre Urteile
Nachdem die Argumente diskutiert wurden, stimmen die Schüler geheim über das ihrer Meinung nach "gerechte" Urteil ab. Anschließend wird das Ergebnis gemeinsam besprochen, und das tatsächliche Urteil wird von den Richtern erklärt. Ziel dieser Initiative sei es, das Thema Gerechtigkeit in seiner ganzen Vielfalt zu beleuchten und den Menschen in ganz Niedersachsen einen direkten Zugang zur Justiz zu ermöglichen, so das Justizministerium.
Über 50 Einrichtungen dabei - Veranstaltungen auch für Erwachsene
Das Format wurde von Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) ins Leben gerufen. Die "Woche der Gerechtigkeit" findet unter anderem am Landessozialgericht in Celle sowie in der Zweigstelle des Landessozialgerichts in Bremen und bei den Sozialgerichten in Braunschweig, Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück statt. Eine Liste der Events gibt es auf der Website des Justizministeriums. Viele Veranstaltungen richten sich auch an Erwachsene.