Warnstreik im Land: Tausende demonstrieren, viele Kitas dicht

Stand: 08.03.2023 18:52 Uhr

Wegen stockender Tarifverhandlungen hatte die Gewerkschaft ver.di erneut zu Warnstreiks aufgerufen. In Niedersachsen blieben Kitas unter anderem in Hannover, Braunschweig, Lüneburg und Oldenburg geschlossen.

Zum internationalen Frauentag hatte ver.di mehr Geld für Beschäftigte insbesondere in Kitas und sozialen Einrichtungen gefordert. Erzieherinnen und Erzieher in zahlreichen kommunalen Kitas legten am Mittwoch die Arbeit nieder. Laut der Gewerkschaft waren insgesamt rund 7.000 Menschen in Niedersachsen und Bremen dem Aufruf zum Warnstreik gefolgt. In Hannover demonstrierten bei einer von ver.di organisierten Versammlung bis zu 2.100 Menschen, teilte die Polizei mit. In Braunschweig nahmen nach Angaben der Beamten bis zu 400 Menschen an einer Demonstration teil.

Städtische Kitas in Hannover blieben zu

Für viele Familien hatte sich die Kinderbetreuung am Mittwoch aufgrund der Warnstreiks schwierig gestaltet. In der Landeshauptstadt Hannover blieben alle städtischen Kindertagesstätten zu. Eine Notbetreuung wurde nicht angeboten. Auch in Hildesheim waren nach Angaben der Stadt viele Kindertagesstätten und Horte geschlossen. In einigen Einrichtungen gab es aber eine Notbetreuung.

VIDEO: Streiks legen öffentlichen Nahverkehr lahm (03.03.2023) (5 Min)

Auch Landkreis- und Stadtverwaltung teilweise betroffen

In Lüneburg wurden Kinder nach Angaben einer Stadtsprecherin in allen 14 städtischen Kitas ebenfalls nur sehr eingeschränkt oder gar nicht betreut. Auch in Walsrode schlossen sich Erzieherinnen und Erzieher dem Warnstreik an. Beeinträchtigungen gab es auch in Braunschweig und Wolfenbüttel; neben Kindertagesstätten waren unter anderem Jugendzentren und Betreuungsgruppen in offenen Ganztagsgrundschulen betroffen. Gestreikt wurde auch in der Braunschweiger Stadtverwaltung, ebenso in der Landkreisverwaltung in Wolfenbüttel.

Auch Warnstreiks in Oldenburg und Osnabrück

Im Westen und Nordwesten Niedersachsens hatte ver.di flächendeckend ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen: Betroffen waren die Kita- Beschäftigten der kreisfreien Städte Oldenburg, Wilhelmshaven, Emden und Delmenhorst sowie alle Städte und Gemeinden in den Landkreisen Wesermarsch, Oldenburg, Cloppenburg, Vechta, Osnabrück, Emsland, Leer, Aurich, Wittmund, Friesland, Ammerland.

Bundesweite Warnstreiks - Tausende legen Arbeit nieder

Bundesweit beteiligten sich laut ver.di etwa 70.000 Beschäftigte an den Warnstreiks in Kitas und sozialen Einrichtungen. Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst. Die Beschäftigten sind laut ver.di mit dem Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde nicht zufrieden und reagieren jetzt darauf. Die Gewerkschaft fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten unter anderem 10,5 Prozent mehr Gehalt - mindestens aber ein monatliches Lohn-Plus von 500 Euro. Zudem wollte ver.di anlässlich des Frauentags ein Zeichen für die Aufwertung von sozialer Arbeit setzen, die oft von Frauen ausgeübt wird.

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