Verzögerte Endlagersuche: Sorge um Zwischenlager-Sicherheit
Die Suche nach einem Atommüll-Endlager wird sich wohl um Jahrzehnte verzögern. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg sieht dadurch "erhebliche Sicherheitsbedenken" bei der Zwischenlagerung.
Durch die Verzögerung bei der Endlagersuche müsse der hochradioaktive Atommüll länger in den Zwischenlagern bleiben, heißt es vonseiten der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Sowohl Castor-Behälter als auch Zwischenlager seien aber nur für 40 Jahre ausgelegt und genehmigt worden, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die zentrale Lagerstätte in Gorleben habe nur bis 2034 eine Betriebsgenehmigung, die im westfälischen Ahaus bis 2036. Nach Angaben des Nationalen Begleitgremiums, das den Prozess der Endlagersuche vermittelnd begleiten soll, ist erst zwischen 2046 und 2068 mit der Festlegung auf einen Standort zu rechnen. Ursprünglich war dafür das Jahr 2031 angestrebt.
Nationales Begleitgremium fordert mehr Transparenz
Das Begleitgremium erfuhr eigenen Angaben zufolge erst aus der Presse von dem geänderten Zeitplan für die Auswahl eines Endlager-Standorts für hochradioaktiven Atommüll. Es fordert mehr Transparenz im Suchverfahren. "Das Standortauswahlverfahren steht an einer Wegscheide und muss durch mehr Transparenz gestützt werden", schreiben die Vorsitzenden des Begleitgremiums, Miranda Schreurs und Armin Grunwald, am Dienstag in einer Pressemitteilung.
BGE braucht mehr Zeit zum Auswerten
Die mit der Suche beauftragte Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hatte noch vor einem Jahr erklärt, dass bis 2031 ein Endlager-Standort gefunden sein werde. Am 10. November dieses Jahres räumte die bundeseigene Gesellschaft dann ein, dass dieser Termin nicht zu halten sei. Es sei mehr Zeit notwendig, um geologische Daten auszuwerten und Methoden zu entwickeln.