Weniger Stift und Papier: Neue Smartphones für Polizei Niedersachsen
Die Polizei in Niedersachsen rüstet mit mehr als 9.500 neuen Smartphones digital auf: Die Geräte sollen bürokratische Aufgaben erleichtern. Dabei geht es auch darum, Unfälle direkt vor Ort digital zu erfassen.
Heute werden die neuen Smartphones des Herstellers Apple im Polizeikommissariat Wunstorf vorgestellt. Dort wird Innenministerin Daniela Behrens (SPD) die Funktionen der Geräte testen und sich ein Bild von deren Leistungsfähigkeit machen. Dabei soll ein Verkehrsunfall simuliert werden, um den praktischen Nutzen der neuen Technik zu zeigen.
Polizei Niedersachsen: Smartphone statt Stift und Papier
Das Ziel ist es, mit den neuen Smartphones der Polizei alltägliche Prozesse auf der Straße einfacher digital zu erfassen: "Die neuen Geräte ermöglichen es, viele Aufgaben, die bislang noch mit Stift und Papier gehandhabt werden und anschließend auf den Dienststellen digitalisiert werden müssen, direkt vor Ort zu erledigen", heißt es bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Das sei nicht nur ein Vorteil für die Polizei, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger, die ihre Unterlagen zukünftig auch ganz einfach digital erhalten können.
Das können die neuen Smartphones
- Kfz-Kennzeichen und Ausweisdokumente einscannen und auf Echtheit überprüfen
- mit neuer App Verkehrsunfälle aufnehmen
- Zugriff auf Mail- und Kalenderfunktionen
- besondere Anwendungen für Spezialeinheiten
Neue Funktionen für den Einsatz auf der Straße
Die neuen Smartphones werden den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten persönlich zugewiesen, zuvor gab es vorwiegend Poolgeräte, heißt es vom niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport gegenüber NDR Niedersachsen. Laut der GdP bieten die Geräte jetzt deutlich mehr Funktionen als ihre Vorgänger. Während frühere Geräte hauptsächlich für Telefonate genutzt wurden, können die neuen Modelle Apps ausführen, die speziell für polizeiliche Aufgaben entwickelt wurden. Dadurch sollen die Smartphones den Arbeitsalltag erleichtern. Besonders im Einsatz- und Streifendienst wird erwartet, dass die Technik Prozesse beschleunigt. Eine der Neuerungen ist, dass viele Dokumente nicht mehr handschriftlich erstellt und später digitalisiert werden müssen, sondern direkt mobil erfasst werden können.
Niedersachsen als Vorreiter in der Digitalisierung der Polizei
Die GdP sagt, dass Niedersachsen mit der Einführung der Smartphones eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung der Polizeiarbeit einnimmt. Dennoch gebe es weiteren Bedarf: Die Entwicklung einer Beweismittelcloud, mit der digitale Asservate sicher cloudbasiert gespeichert und abgerufen werden können, sowie bessere digitale Schnittstellen zwischen Polizei, Justiz und Bürgerinnen und Bürgern seien laut Gewerkschaft zentrale Herausforderungen.
