Umweltminister beraten über schnelleren Abschuss von Wölfen
Wie mit dem Wolf umgehen? Über die Ergebnisse dieser Debatte wollen heute die Umweltminister von Bund und Länder informieren. Niedersachsens Minister Meyer drängt auf praxisnahe Lösungen.
Die Umweltministerinnen und -minister wollen sich heute auf einheitliche Regeln zum Umgang mit dem Wolf einigen. Grundlage der am Donnerstag begonnen Konferenz in Münster (Nordrhein-Westfalen) ist der Vorschlag von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zum schnelleren Abschuss der geschützten Tiere. Das soll in Regionen möglich werden, in denen es vermehrt zu Wolfsrissen kommt. Konkret: Wenn nachgewiesen ist, dass ein Wolf einen fachgerechten Schutzzaun überwunden hat, dürfen 21 Tage lang Wölfe in der Umgebung der Rissstelle geschossen werden - so der Plan. Ein Nachweis per DNA-Test ist nicht dann mehr nötig.
Zeitnahe Umsetzung in Niedersachsen
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) begrüßt den Vorschlag seiner Parteikollegin auf Bundesebene. Wichtig sei, dass die Länder bei der Umsetzung einen Handlungsspielraum behielten - zum Beispiel, wenn es darum geht, Gebiete festzulegen, für die die schnellere Abschussregelung gelten könnte. Von der Umweltministerkonferenz erwartet er unbürokratische Lösungen. Das Land bereite sich darauf vor, die neuen Beschlüsse schnell und praxisgerecht umzusetzen, so Meyer.
Weidetierhalter fordern Abschussquoten
Weidetierhalterinnen und -haltern geht der Vorschlag Lemkes nicht weit genug. Stattdessen fordern sie ein aktives Bestandsmanagement. Der Wolf sei keine bedrohte Art mehr. Deshalb brauche es eine Entnahmequote, die regional differenziert festgelegt werden soll - heißt: Die Wolfspopulation soll begrenzt werden. Bauern- und Jagdverbände schließen sich dieser Forderung an.
Naturschützer wollen Herdenschutz in den Fokus bringen
Eine pauschale Bejagung von Wölfen lehnt der Naturschutzbund NABU in Niedersachsen ab. Stattdessen solle der Fokus der Umweltministerkonferenz auf den Herdenschutz gelegt werden. Der NABU fordert: Weidetierhalter sollen finanziell besser unterstützt werden, mehr Geld bekommen für Materialkosten und zusätzlichen Arbeitsaufwand, der entsteht, wenn Schäfer zum Beispiel höhere Schutzzäune bauen müssen.