Neuer Umgang mit Wölfen: Opposition bemängelt fehlenden Zeitplan
Abgeordnete im Niedersächsischen Landtag haben über die Pläne von Bundesumweltministerin Lemke zum erleichterten Wolfsabschuss diskutiert. Zur Umsetzung fehlt in Niedersachsen ein konkreter Zeitplan.
Problem-Wölfe sollen künftig leichter geschossen werden können. So sieht es derPlan von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vor. Nach einem Riss können die Tiere drei Wochen lang ohne Gentest gejagt werden - im Umkreis von 1.000 Metern. Offen ist, ab wann das gilt. Auch bei den Details gibt es viele Fragen. Dabei warten Tierhalter händeringend auf die Freigabe. Die Opposition in Niedersachsen sieht Landes-Umweltminister Christian Meyer (Grüne) in der Verantwortung.
Landtagsabgeordnete fordern schnelle Lösung
AfD-Agrarpolitiker Alfred Dannenberg fordert Tempo in der Wolfsfrage. "Wir werden Sie daran messen, welche Regeln Anfang des nächsten Jahres gelten", sagte Dannenberg im Landtag in Richtung Umweltminister Meyer. "Auf geht’s, liefern sie endlich!". Auch CDU-Wolfsexperte Marco Morhmann verlangt schnelle Antworten: "Das Nicht-Handeln geht weiter", kritisierte er. Eine bessere Wolfspolitik sei nicht nur machbar, sondern überfällig.
Wölfe leichter abschießen? Viele offene Fragen
Die AfD fragt sich etwa: Wer genehmigt einen Wolfsabschuss am Wochenende? Wer schießt den Wolf, wenn der örtliche Jäger nicht kann oder will? Und: Was passiert mit dem Abschuss-Radius von 1.000 Metern, wenn der Riss in einem Dorf liegt? Umweltminister Meyer blieb die Antworten schuldig. Er verwies auf die Umweltministerkonferenz Ende November. Erst danach sei mit Ergebnissen zu rechnen. Im Moment befänden sich Bund und Länder in einem "intensiven Prozess", man stimme sich ab.
Meyer: Wolfsschützen sollen anonym bleiben
Auch wenn die Details fehlen, so hat Meyer im Landtag deutlich gemacht, was ihm wichtig ist. In seinen Augen sollen die Länder selbst entscheiden, in welchen Gebieten Wölfe schneller und einfacher geschossen werden können. "Wir setzen uns beim Bund dafür ein, dass die Länder ausreichend Spielraum bekommen", so Meyer. Er ging auch auf die Frage ein, wer die Problem-Wölfe schießen soll. Die Schützen sollen demnach anonym bleiben. "Wir werden auch nicht sagen, ob es Jägerinnen, Polizistinnen oder sonstige Personen sind", erklärte der Minister. Nur so viel: "Es werden sachkundige Personen sein, die im Rechtsstaat auf Grundlage des Rechts handeln."