Abschuss von Wölfen erleichtern: Landvolk reicht Lemke-Plan nicht
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat bekräftigt, dass sie den Abschuss von Wölfen erleichtern will, um Weidetiere besser zu schützen. Tierhaltern und Jägern in Niedersachsen reicht das nicht aus.
Dass Wölfe schneller und unbürokratischer getötet werden können, wie Steffi Lemke (Grüne) der Tageszeitung "Welt" gesagt hatte, wertet das Landvolk grundsätzlich als positives Signal. Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks und Sprecher des Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement, kritisiert allerdings, dass die Bundesumweltministerin offensichtlich nur eine Lösung im Einzelfall plant. Demnach darf ein Wolf nur dann entnommen werden, wenn dieser zuvor andere Tiere gerissen hat. Ehlers wünscht sich stattdessen, dass der Gesamtbestand an Wölfen in Niedersachsen eingedämmt wird. Jedes Jahr würden die Wolfsrisse im Land um 30 Prozent steigen.
Jäger: Regionales Bestandsmanagement mit EU-Recht vereinbar
Die Landesjägerschaft (LJN) sieht das ähnlich. LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke forderte im Gespräch mit dem NDR Niedersachsen, dass die Bundesregierung ihren Koalitionsvertrag umsetzt, was in diesem Fall ein regional differenziertes Bestandsmanagement bedeutet. Das sei auch mit EU-Recht vereinbar, sagte Dammann-Tamke. Das zumindest habe das Gutachten eines Verfassungsrechtlers im Auftrag der FDP ergeben.
MPK in Brüssel: Gemeinsame Erklärung erwartet
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) setzt sich schon länger für ein regionales Bestandsmanagement ein. Damit dürften die Tiere in bestimmten Regionen Niedersachsens abgeschossen oder umgesiedelt werden, um ihre Zahl konstant zu halten. Bei einer in dieser Woche geplanten Ministerpräsidentenkonferenz in Brüssel will sich Weil dafür einsetzen. Erwartet wird dort auch eine gemeinsame Erklärung zum Wolf.