Tarifabschluss: Busfahrer erhalten knapp 22 Prozent mehr Lohn
Erster Tarifabschluss im ÖPNV in Niedersachsen: Die etwa 2.500 Beschäftigten der Verkehrsbetriebe Niedersachsen bekommen künftig insgesamt rund 21,6 Prozent mehr Geld. Auch Auszubildende profitieren.
Damit gleicht sich der Tarif im Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) der Bezahlung im öffentlichen Dienst weiter an. Am Freitag teilte ver.di in Hannover mit, dass die in der Gewerkschaft organisierten Busfahrerinnen und Busfahrer dem Ergebnis der Tarifverhandlungen mit 84 Prozent zugestimmt haben. Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst sind dagegen nach drei Verhandlungsrunden gescheitert und befinden sich in der Schlichtungsphase.
Zweistufige Lohnerhöhung
Im Einzelnen sollen die Beschäftigten laut ver.di zum 1. April 2023 16 Prozent mehr Lohn erhalten. Ab dem 1. April 2024 ist demnach eine weitere Gehaltssteigerung von 4,8 Prozent vereinbart worden - insgesamt ergebe sich so eine Gesamtsteigerung von rund 21,6 Prozent. Auszubildende bekommen ab dem 1. April dieses Jahres 170 Euro mehr pro Monat. Ab April 2024 kommen dann noch einmal 85 Euro pro Monat hinzu. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate.
Gewerkschaft ver.di ist zufrieden
"Damit haben wir die Lücke zu anderen Tarifgebieten noch nicht ganz schließen können, die Lücke ist aber ein gutes Stück kleiner geworden", sagte Marian Drews, der für die Gewerkschaft ver.di an den Verhandlungen beteiligt war. Drews wertet das Ergebnis als vollen Erfolg. Der Tarifabschluss gilt für folgende kommunale Verkehrsgesellschaften (KVG):
- KVG Braunschweig mit Hauptbetrieb in Salzgitter-Lebenstedt
- KVG Stade mit Hauptbetrieb in Stade, weitere Betriebe in Buxtehude, Cuxhaven, Hittfeld und Soltau
- KVG Lüneburg mit Betrieb in der Stadt und der Region Lüneburg
- Nutzfahrzeuge Nordhorn
- Omnibusbetriebe von Ahrendtschild, Zeven
- Regionalverkehr Hildesheim
- Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya
- Verkehrsbetriebe Hameln-Pyrmont
- Verdener Verkehrsgesellschaft
Die Einigung der KVG in aufgeführten Gebieten ist unabhängig von Verhandlungen mit Verkehrsbetrieben in anderen Regionen und auch vom Tarifstreit im öffentlichen Dienst.