TK: Niedersachsen bei Krankschreibungen über Bundesdurchschnitt
In Niedersachsen haben sich in den ersten drei Monaten so viele Arbeitnehmer krankschreiben lassen wie lange nicht. Das geht aus Daten der Techniker Krankenkasse (TK) hervor.
Die Niedersachsen sind offenbar besonders oft erkältet. Es waren vor allem grippale Infekte - also Husten, Schnupfen und Fieber - die die Menschen von der Arbeit ferngehalten haben. In den ersten drei Monaten waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Schnitt 5,68 Tage krankgeschrieben. Das teilte die Kasse am Freitag mit Blick auf ihre Versicherten mit. Das ist deutlich länger als in den Vorjahren: Im ersten Quartal 2022 fehlten Arbeitnehmer 5,02 Tage, 2021 waren es 3,72 Tage und 2020 lag die Zahl der Fehltage bei 4,82. Niedersachsen liegt bei den Krankschreibungen im ersten Quartal mit 6,32 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 5,89 Prozent.
Erkältung und Grippe sind Fehlgrund Nummer eins
"Wir nehmen wahr, dass der Trend von Erkältungsdiagnosen im Land anhält", sagte Dirk Engelmann, Leiter der hiesigen Landesvertretung der TK. Gleich hinter diesen Diagnosen folgten psychische Probleme wie Burn-out und Rückenschmerzen. Warum die Menschen in Niedersachsen offenbar öfter krank sind als anderswo in Deutschland, dazu will die TK keine Vermutungen anstellen. Die Krankenkasse hat eigenen Angaben zufolge 456.000 erwerbstätige Versicherte in Niedersachsen. "Bereits im letzten Jahr hatten wir überdurchschnittlich viele und auch starke Erkältungs- und Grippewellen", erklärte TK-Vorstandsvorsitzender Jens Baas. "Dieser Trend scheint sich fortgesetzt zu haben." Darüber hinaus sei ein deutlicher Rückgang der Krankschreibungen aufgrund von Covid-19 zu beobachten.