Spionagedrohnen über Stade? Staatsanwaltschaft prüft Fall
In Stade sind möglicherweise unbekannte Drohnen über ein Industriegebiet geflogen. Wie in Brunsbüttel wurden nachts immer wieder unbekannte Flugobjekte mit auffälligen Lichtern am Himmel beobachtet.
Die Staatsanwaltschaft Stade prüfe nun die Vorgänge, um einzuordnen, ob die Fälle strafrechtlich relevant sind, sagte ein Sprecher dem NDR Niedersachsen. Es könnte sich um Verstöße gegen das Luftverkehrsgesetz handeln. In dem Industriegebiet befinden sich unter anderem ein Chemiewerk des Konzerns DOW Chemical und ein ehemaliges Kernkraftwerk. Auch das neue LNG-Terminal wird dort gebaut. Erst am Donnerstag hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier DOW Chemical besucht. Laut Polizei sind an diesem Tag aber keine Auffälligkeiten im Luftraum bemerkt worden. Ob es wegen der laut Innenministerium verdächtigen Objekte besondere Sicherheitsvorkehrungen gab, ist nicht bekannt. Über dem Werksgelände des Chemieunternehmens bestehe ein generelles Flugverbot, so ein Sprecher. Man sei im ständigen Austausch mit den Sicherheitsbehörden.
Staatsanwaltschaft Flensburg ermittelt
Auch über Brunsbüttel in Schleswig-Holstein rund 40 Kilometer entfernt flogen laut Staatsanwaltschaft Flensburg im August Drohnen. Dort wird demnach wegen des Verdachts der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken ermittelt. Woher die Drohnen kommen, ist nicht klar. Ein Zusammenhang zwischen den Flugobjekten über Brunsbüttel und Stade wird nach Behördenangaben geprüft. Die niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Behörden stehen derzeit im Austausch, um herauszufinden, was für Drohnen über das Gebiet geflogen sind.