Eine Drohne in den Farben der Polizei © Stefan Sauer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Stefan Sauer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

"Zunehmende Bedrohung": MV baut Drohnenabwehr-Zentrum auf

Stand: 02.09.2024 15:32 Uhr

Das Innenministerium spricht von einer "zunehmenden Bedrohung" auch für die kritische Infrastruktur. Deshalb baut die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern derzeit ein neues System zur Erkennung und Abwehr von Drohnen auf. Bis Juli wurde ein Großteil der Technik geliefert.

Die Polizei Mecklenburg-Vorpommern setzt auf ein neues Abwehrsystem gegen Drohnen, um Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu stoppen. "Schon seit geraumer Zeit müssen wir uns mit der zunehmenden Bedrohung durch kleine unbemannte Luftfahrzeuge (umgangssprachlich Drohnen) auseinandersetzen", teilte Innenminister Christian Pegel (SPD) am Montag mit. Das Land hatte deshalb schon 2023 begonnen, die dafür nötige Technik zu beschaffen. Bis Juli 2024 wurde nun ein Großteil der notwendigen Geräte geliefert - darunter Drohnenerkennungssysteme und Störsender, wie Pegel weiter erklärte. "Künftig sollen gefährliche oder unbekannte Drohnen frühzeitig erkannt und gegebenenfalls deren Funkverbindung gestört werden. Sie können auch zur Landung gezwungen werden", so der Minister.

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Zunahme polizeilich relevanter Drohnenvorfälle

Er verwies auf etliche Vorfälle mit Drohnen, die polizeilich relevant seien. So habe es 2023 landesweit 128 Zwischenfälle gegeben - ein Anstieg im Vergleich zu den 107 Vorfällen im Jahr 2022. Diese Vorfälle umfassen demnach Flüge über Wohngrundstücke, Menschenansammlungen und in der Nähe von Flughäfen. "Es handelt sich meist um selbstgebaute oder handelsübliche Drohnen, die von Hobby-Piloten gesteuert werden, doch diese kleinen Flugobjekte können auch Gefahren für unsere kritische Infrastruktur darstellen oder gar für schwerwiegendere Straftaten missbraucht werden", erläuterte Pegel weiter. So waren 2022 auch dreimal Anlagen der kritischen Infrastruktur betroffen - ein Jahr später bereits sechsmal. In all diesen Fällen habe es sich ausnahmslos um die Anlandestation der Nord Stream AG in Lubmin gehandelt, heißt es von Behörden.

Drohnen im Polizeieinsatz in MV

Bereits seit vier Jahren nutzt die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern Drohnen für ihre Einsätze. Das Drohnenkompetenzzentrum des Landesbereitschaftspolizeiamtes koordiniert den Einsatz und die Ausbildung der Polizeibeamten. "In der Landespolizei nutzen die Technische Einsatzeinheit unserer Bereitschaftspolizei sowie die Kriminaldauerdienste der Polizeipräsidien Rostock und Neubrandenburg seit 2020 Drohnen für den polizeilichen Einsatz", erklärte Pegel. Aktuell verfügt die Landespolizei über 17 Drohnen, die unter anderem zur Suche nach vermissten Personen, zur Beweissicherung und zur Überwachung von Veranstaltungen eingesetzt werden. Seit Jahresbeginn 2024 wurden in 37 Einsätzen bereits 2.243 Flugminuten absolviert. Sie wurden laut Ministerium etwa bei Heimspielen des FC Hansa Rostock oder dem Airbeat-One-Festival in Neustadt-Glewe genutzt.

Bundesweite Zusammenarbeit

Neben den regionalen Maßnahmen gibt es auch eine bundesweite Zusammenarbeit in der Drohnenabwehr. Baden-Württemberg hat eine Koordinierungsstelle für Drohnen eingerichtet, die den Austausch zwischen den Ländern und dem Bund fördert. Dieses Netzwerk soll sicherstellen, dass Vorfälle mit Drohnen schnell und effizient bearbeitet werden können.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 02.09.2024 | 18:00 Uhr

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