Partielle Sonnenfinsternis: Vielerorts trotz Wolken zu sehen
Vielen Menschen im Norden ist es am Dienstag gelungen, die partielle Sonnenfinsternis zu verfolgen. In Göttingen, Hannover und Hamburg etwa war das Schauspiel am Himmel zeitweise gut zu sehen.
Das Planetarium Hamburg übertrug die Sonnenfinsternis live im Internet, ebenso wie das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. Ab kurz nach 11 Uhr war im Stream zu sehen, wie sich die Sonne vom Rand her verdunkelte, als sich der Mond langsam zwischen sie und die Erde schob. Zwar verstellten auch in Göttingen immer wieder Wolken den Blick, diese zogen aber meist schnell weiter. Auch andernorts gab es laut Deutschem Wetterdienst immer wieder Wolkenaufrisse, die zumindest kurzzeitig einen guten Blick ermöglichten - auch in Schleswig-Holstein.
Sternwarten im Norden öffneten für Besucherinnen und Besucher
In ganz Norddeutschland hatten sich Institute und Sternwarten auf das Ereignis vorbereitet. In Mecklenburg-Vorpommern etwa hatte die Sternwarte in der Rostocker Gartenstadt geöffnet. In Niedersachsen konnten Interessierte die Sonnenfinsternis vor Ort in Göttingen durch Teleskope am Institut für Astrophysik und am benachbarten Max-Planck-Institut verfolgen, ebenso in den Sternwarten Papenburg im Emsland und in Melle bei Osnabrück. Das Planetarium Wolfsburg lud Interessierte ab sechs Jahren zur "Reise in die Sternenwelt" ein.
Wie entsteht eine Sonnenfinsternis?
Wie stark eine Sonnenfinsternis ausgeprägt ist, hängt davon ab, von wo aus man das Naturschauspiel betrachtet. Sie ist etwas Besonderes, sagt Planetologin Julia Lanz-Kröchert vom Planetarium in Wolfsburg. Denn nur unter bestimmten Umständen sei die Wanderung des Neumondes zwischen Sonne und Erde ersichtlich. Eine Sonnenfinsternis kann nur bei Neumond entstehen. Neumond bezeichnet die Phase, in der sich der Mond zwischen Erde und Sonne befindet. Dann fällt auf die Mondseite, die der Erde zugewandt ist, kein Sonnenlicht. Für eine Sonnenfinsternis müssen zusätzlich Sonne, Erde und Mond in einer Linie stehen. Zuletzt passierte das am 21. Juni vergangenen Jahres.
Interessierte sollten sich schon mal den 12. August 2026 im Kalender markieren, so Lanz-Kröchert. Dann wird eine "besonders schöne" Sonnenfinsternis über Deutschland erwartet, bei der die Sonne bis zu 85 Prozent bedeckt wird. "Da kann man dann sogar eine Veränderung der Lichtqualität wahrnehmen und es wird für einige Minuten sogar ein paar Grad kühler."