Bericht: Offenbar 800.000 E-Autos von Datenleck bei VW betroffen
Bei der VW-Softwaretochter Cariad hat es einem Medienbericht zufolge ein Datenleck gegeben. Demnach standen Bewegungsdaten von 800.000 E-Autos sowie Informationen zu Besitzern ungeschützt im Internet.
Wegen eines Softwarefehlers seien über Monate Daten von VW-, Seat-, Audi- und Skoda-Fahrzeugen aus Europa in einem Amazon-Cloudspeicher zugänglich gewesen, schreibt das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Zu 460.000 Fahrzeugen sollen demnach präzise Standortdaten einsehbar gewesen sein, die Rückschlüsse auf die Lebensführung der Pkw-Besitzer zugelassen hätten. Zu den Betroffenen zählt demnach unter anderem die niedersächsische Landtagsabgeordnete der Grünen, Nadja Weippert. Weippert ist auch Bürgermeisterin von Tostedt im Landkreis Harburg.
VW: Fehler ist inzwischen behoben
Der VW-Konzern teilte am Freitag mit, der Fehler sei inzwischen behoben. Sensible Informationen wie Passwörter oder Zahlungsdaten seien nicht betroffen gewesen. Bis auf den Chaos Computer Club (CCC), der Cariad auf den Fehler am 26. November aufmerksam gemacht hatte, habe niemand auf die Daten zugegriffen, heißt es in einem Statement. Der CCC habe lediglich auf Daten zugreifen können, die keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zuließen. Der CCC habe zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf Fahrzeuge gehabt.
Bewegungsprofile für Nachrichtendienste von Interesse?
Für den CCC besteht das grundsätzliche Problem darin, dass die Daten in der genannten Menge überhaupt gesammelt wurden. "Dass sie dann noch durch einen Sicherheitslücke zugänglich waren, setzt dem Ganzen die Krone auf", sagte CCC-Sprecher Linus Neumann in Hamburg. Einen solchen Datensatz sollte es nach Überzeugung des CCC "überhaupt nicht geben". Für ausländische Nachrichtendienste könnte es durchaus interessant sein, welches Auto immer wieder beim Bundesnachrichtendienst in Pullach geortet werden konnte, so ein Redakteur des "Spiegel" gegenüber der Tagesschau.