Neujahrsbotschaft: In Krisenzeiten auf das Gute schauen
Krisen überall - doch davon sollten sich die Menschen nicht unterkriegen lassen. Dazu hat Christoph Meyns aufgerufen, Bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.
Mit einer positiven Grundstimmung solle man 2022 hinter sich lassen und ebenso in das neue Jahr gehen, sagte Meyns am Silvesterabend im Braunschweiger Dom. "Wir sollen zuallererst schauen auf das, was in Gottes Augen fruchtbar bleibt: Liebe, Freundschaft, Zuneigung, Verantwortung, Recht und Gerechtigkeit, Mitmenschlichkeit, Dankbarkeit, Barmherzigkeit." Eine solche Sicht könne auch durch das Jahr 2023 tragen.
Blick auf Zusammenhalt richten
Das sei nicht leicht, räumte der Landesbischof ein. Es erfordere Stärke, um sich Zuversicht zu erhalten "angesichts persönlicher Schicksalsschläge oder in den Krisen, die wir derzeit erleben. Und doch liegt eine tiefe Weisheit darin, zu versuchen, sich von all dem nicht groß beeindrucken zu lassen." Er riet dazu, sich die guten Dinge zu vergegenwärtigen: den Beistand von Familie, Freunden und Nachbarn in schweren Zeiten, die Hilfsbereitschaft für Geflüchtete und Menschen in sozialen Notlagen oder auch die vielen Menschen, die mit Verantwortungsbewusstsein an der Lösung globaler Probleme arbeiteten.
Umgang mit Missbrauch: Bode bittet um Vergebung
Der katholische Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode nutzte seine Silvesterpredigt, um sich erneut für Fehler im Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche zu entschuldigen. "Noch einmal möchte ich aussprechen, wie leid mir diese Situation tut und dass ich um Vergebung bitte für das, was durch mich persönlich oder im System Kirche verschuldet worden ist", sagte er im Osnabrücker Dom. "Ich möchte in der kommenden Zeit alles tun, was dieses verloren gegangene Vertrauen wieder aufbauen kann", sagte Bode. Neues, sensibles Handeln, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit seien notwendig, besonders für alle Betroffenen.
Bischof Bode wollte in seinem Silvester-Gottesdienst auch des verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. gedenken und ihn in die Fürbitten einschließen.