Landesnahverkehrsgesellschaft droht Metronom mit Vertragsstrafen
Wegen Personalmangels dünnt das Bahnunternehmen Metronom seinen Fahrplan weiter aus. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen übt Kritik und droht mit weiteren Vertragsstrafen.
Der Fahrplanwechsel der Bahn am kommenden Sonntag soll Fahrgästen eigentlich ein verbessertes Angebot mit neuen Verbindungen bringen. Das Bahnunternehmen Metronom jedoch streicht weitere Verbindungen und führt einen neuen Ersatzfahrplan ein. Bis zum 3. Februar bleibt der Betrieb eingeschränkt. Betroffen sind vor allem die Strecken Hamburg-Hannover und Hamburg-Bremen. Teilweise soll es einen Ersatzverkehr mit Bussen geben.
Weitere Strafzahlungen für Metronom
Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) übt scharfe Kritik: Kein anderes Unternehmen in Niedersachsen habe ähnliche Probleme, sagte ein Sprecher dem NDR Niedersachsen. Die LNVG droht dem Bahnunternehmen daher mit weiteren Vertragsstrafen. Schon für die Ausfälle im ersten Halbjahr hatte die Landesnahverkehrsgesellschaft Strafzahlungen und eine Kürzung der Finanzierung angekündigt. Insgesamt sollte Metronom einen siebenstelligen Betrag weniger als sonst erhalten.
Metronom verweist auf Personalmangel
Metronom entschuldigt sich bei den Fahrgästen für die Einschränkungen und verweist auf einen Mangel an Lokführern. Der Sprecher der LNVG hält dagegen: Personalmangel und Zugausfälle würden die gesamte Branche betreffen - die Situation bei Metronom sei jedoch besonders. Man erwarte zusätzlichen Ersatzverkehr mit Bussen oder Bahnen. Das sei aber nur zusammen mit Konkurrenzunternehmen möglich.
Auch Pro Bahn übt Kritik
Auch der Fahrgastverband Pro Bahn Niedersachsen/Bremen erklärte, Metronom sei mit Abstand am stärksten von Personalmangel betroffen. Es sei "desaströs", dass gerade in den Stoßzeiten weitere Züge gekürzt werden. Das werde wohl dazu führen, dass Menschen wieder auf das Auto umsteigen.