Zugausfälle bei Metronom: Wann bessert sich die Lage?
Fahrgäste des Bahnbetreibers Metronom müssen sich weiter auf Zugausfälle einstellen. Grund ist der Personalmangel. Allein am Samstag fielen 25 Fahrten aus.
Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) hat das Unternehmen aufgefordert, schnell Abhilfe zu schaffen. Man beobachte die Leistungen des Bahnbetreibers sehr genau und "stehe ihm auf den Füßen", sagte ein Sprecher im Gespräch mit dem NDR Niedersachsen. Am Freitag hatte es bereits ein Krisentreffen gegeben.
Krisentreffen am vergangenen Freitag
An dem Treffen mit Metronom-Vertretern in Winsen im Landkreis Harburg nahmen auch Vertreter von Kommunen teil. Eine Sprecherin der LNVG nannte die Ausfälle im Zugverkehr "nicht akzeptabel". Man sehe zwar die Schwierigkeit, Personal zu finden, erwarte aber, dass das Eisenbahnunternehmen das Problem löse - sei es über Zeitarbeitsfirmen oder anders.
Metronom will Großraumtaxen einsetzen
Als Grund für die Ausfälle von Metronom-Verbindungen nannte das Unternehmen einen hohen Krankenstand. Man arbeite daran, die offenen Schichten kurzfristig nachzubesetzen, hieß es in einer Mitteilung. Zusätzlich gebe es jedoch auch beim Schienenersatzverkehr, der wegen Baustellen zwischen Göttingen und Hannover eingerichtet ist, Personalengpässe bei den beauftragten Busunternehmen. Auch hier sei mit Ausfällen zu rechnen. Das Bahnunternehmen versucht eigenen Angaben zufolge statt der Busse Großraumtaxen als Ersatz zu organisieren.
Weitere Zugausfälle: Geschäftsführer entschuldigt sich
Weil die Schichten tagesaktuell geplant werden, könne man nicht vorhersagen, welche Verbindungen wann entfallen, so das Unternehmen. "Es ärgert uns sehr, dass es trotz all unserer Bemühungen und Maßnahmen in der kommenden Zeit Zugausfälle geben wird, die über unseren Ersatzfahrplan hinausgehen. Wir sind uns absolut bewusst, dass diese Situation eine große Belastung für unsere Fahrgäste ist, und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten," sagte Nicolai Volkmann, der Geschäftsführer von Metronom.
Ausgedünnter Fahrplan - Metronom erhält weniger Geld
Das Bahnunternehmen bittet Fahrgäste, sich tagesaktuell vor Reiseantritt über die Verbindungen zu informieren, zum Beispiel auf der Webseite oder der App des Unternehmens. Metronom bedient unter anderem die Strecke Göttingen-Hannover-Uelzen, Uelzen-Lüneburg-Hamburg und Bremen-Hamburg. Bereits seit Ende August gilt nur noch ein Ersatzfahrplan mit weniger Fahrten, um die Zuverlässigkeit trotz Personalknappheit zu erhöhen. Deswegen erhält das Unternehmen bereits jetzt deutlich weniger Geld von der Landesnahverkehrsgesellschaft.