Kultusministerin: Lockdowns an Schulen definitiv Geschichte
Eine Situation wie zu Beginn von Corona, als lange nur Distanzunterricht angeboten wurde, erwartet Niedersachsens neue Kultusministerin nicht mehr. Dabei hat das Land die höchste Inzidenz bundesweit.
Niedersachsens Schülerinnen und Schüler müssen nach Worten von Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) keine erneuten Corona-Lockdowns mehr befürchten. Auf die Frage, ob die Lockdowns an den Schulen endgültig Geschichte seien, antwortete die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur: "Ja, definitiv." Hamburg begründete dies damit, dass sich die Pandemie zunehmend zu einer Endemie entwickele, die Infektionswellen flachten also ab. Am Freitag war Niedersachsen indes mit 431,8 erneut das Bundesland mit der höchsten höchsten Sieben-Tage-Inzidenz.
Hamburg: "Den Kindern tut die Normalität gut"
Hamburg argumentierte weiter: "Viele Kinder hatten schon Kontakt mit dem Virus, es gibt Impfmöglichkeiten. Die Schulen sind insofern nicht mehr so stark betroffen wie in den letzten Jahren." Trotzdem werde das Land den Schulen über den Jahreswechsel weiterhin Schnelltests zur Verfügung stellen. Weitere Maßnahmen seien derzeit nicht nötig, zumal die Schulen gute Hygienekonzepte hätten. "Den Kindern tut die Normalität sehr gut. Wenn es weitere Mutationen geben sollte, werden wir die Lage neu bewerten", sagte Hamburg.
Infektionen bei Schülern etwas zurückgegangen
In der vergangenen Woche wurden laut Ministerium bei landesweit 4.977 Schülerinnen und Schülern Corona-Infektionen festgestellt. Das sind etwas weniger als in der Vorwoche (5.236). Bei den Lehrkräften stieg der Wert hingegen leicht von 1.131 auf 1.199 Infektionen. Registriert werden PCR-bestätigte Fälle und Selbsttest-Ergebnisse, die den Schulen gemeldet werden.
Hamburg sieht "riesigen Schub" bei Digitalisierung der Schulen
Coronabedingt war an den Schulen seit Anfang 2020 über längere Strecken lediglich Distanzunterricht möglich gewesen. Mittlerweile läuft aber wieder Präsenzunterricht. Mit Blick auf die Lehren für den Schulbetrieb aus dieser Zeit sagte Hamburg: "Wir haben in den letzten Jahren einen riesigen Schub gemacht im Bereich der Digitalisierung. Das ist ein Umbruch, der noch nicht zu Ende ist, aber durch Corona beschleunigt wurde." Man habe zudem gesehen, dass die Schulen sehr gut mit Freiräumen umgehen könnten. "Solche Freiräume wollen wir über die Pandemie hinaus sichern", kündigte die Kultusministerin an.