Jahrestag: Niedersachsen gedenkt des Angriffs der Hamas auf Israel
Zum ersten Mal hat sich am 7. Oktober der Terrorangriff der Hamas auf Israel gejährt. In vielen niedersächsischen Städten wurde der Opfer gedacht. Auch in Hannover bekundeten Hunderte Menschen ihre Solidarität.
Rund 140 Personen haben sich nach Polizeiangaben am Montag auf dem Opernplatz in Hannover zur Solidaritätsbekundung für die Opfern in Israel versammelt. Am Hauptbahnhof haben laut Polizei bis zu 230 Menschen bei einer propalästinensischen Kundgebung demonstriert. Zu der Gegendemo eines Bündnisses aus der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, den "Omas gegen Rechts" und der ver.di-Jugend kamen gut 200 Teilnehmende. Den Angaben zufolge gab es zwar gegenseitige Provokationen, die Polizei hielt die Gruppen jedoch getrennt. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte zum Jahrestag des Terroranschlags der Hamas auf Israel in Hannover: "Seit der Shoah sind niemals an einem einzigen Tag so viele Jüdinnen und Juden ermordet, verletzt und verschleppt worden." Der Überfall der Hamas sei ein brutales Verbrechen, das bis heute andauere.
Seidler: "Wir sind regelrecht im Ausnahmezustand"
Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Sebastian Lechner, betonte am Montag: "Wir stehen fest an der Seite Israels und seiner Bevölkerung, die Opfer dieser barbarischen Gewalt wurden." Die Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, Rebecca Seidler, forderte bei der Kundgebung in Hannover einen konsequenten Schutz jüdischen Lebens in Deutschland. "Wir sind regelrecht in einem Ausnahmezustand", sagte Seidler. Bei einem interreligiösen Friedensgebet in der Marktkirche Hannovers erinnerten Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Religionen an die Opfer des Konflikts auf beiden Seiten. Dort nahmen rund 70 Menschen teil.
Mahnwache für Israel in Bremen
In Bremen kamen nach Polizeiangaben bis zu 450 Menschen zu einer Mahnwache für Israel. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte in einer Rede, Israel habe jedes Recht, sich und seine Bürger gegen Terrorangriffe zu verteidigen. "Natürlich kann und darf auch die Politik Israels kritisiert werden. Wer aufmerksam die Zeitungen liest, wer aufmerksam die Reden verschiedenster Politikerinnen und Politiker hört, der wird gewiss keinen Mangel an Kritik an Israel finden", sagte er. Hetze gegen Israel und Juden sei hingegen unerträglich. "Wir dulden keine Sympathiebekundungen für Terrororganisationen. Es darf nicht sein, dass Jüdinnen und Juden sich in Deutschland wieder bedroht fühlen."
Weitere Gedenkveranstaltungen in Niedersachsen
Auch in Göttingen, Braunschweig, Osnabrück und Wilhelmshaven waren am Montag Gedenkveranstaltungen und Mahnwachen geplant. Bereits am Sonntag hatten sich in Oldenburg nach Angaben der Veranstalter rund 300 Menschen auf dem Julius-Mosen-Platz in der Innenstadt versammelt, um bei einer Kundgebung ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck zu bringen. Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der radikal-islamistischen Hamas und anderer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet, Tausende verletzt und Hunderte als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den bis heute andauernden Gaza-Krieg. Weltweit stieg die Zahl antisemitischer Vorfälle.