Blick auf das Bundesfinanzministerium durch einen Zaun © picture alliance/dpa | Christophe Gateau Foto: Christophe Gateau

Haushaltssperre: Kurzfristig keine Folgen für Niedersachsen

Stand: 21.11.2023 16:31 Uhr

Das Bundesfinanzministerium tritt auf die Ausgaben-Bremse: Nach dem Karlsruher Verfassungsurteil zum Haushalt stehen viele Vorhaben des Bundes auf dem Prüfstand. Was bedeutet das für Niedersachsen?

von Hilke Janssen

Die gute Nachricht aus dem niedersächsischen Finanzministerium: Der Ausgaben-Stopp in Berlin habe zunächst "keine unmittelbaren haushalterischen Auswirkungen" aufs Land, sagte ein Sprecher dem NDR in Niedersachsen. Denn die Haushaltssperre des Bundes bedeutet grundsätzlich, dass für 2023 geplantes Geld weiter ausgegeben werden kann. Aber: Die Bundesministerien dürfen keine Versprechen mehr für 2024, 2025 und 2026 machen. Das bedeutet: Ob und welche Vorhaben langfristig auch in Niedersachsen gestrichen oder gekürzt werden, ist nicht absehbar.

Christian Lindner © Kay Nietfeld/dpa Foto: Kay Nietfeld
AUDIO: Finanzministerium weitet Haushaltssperre aus (5 Min)

60 Milliarden Euro für Klimaschutz fehlen

Klar ist, dass der Bundesregierung in den kommenden Jahren 60 Milliarden Euro für den Klimaschutz fehlen. Denn das Umverteilen von ungenutzten Corona-Krediten zugunsten des Klima- und Transformationsfonds (KTF) hat das Bundesverfassungsgericht für unzulässig erklärt. Das dürfte langfristig unter anderem zahlreiche geplante Wasserstoff-Projekte betreffen, die aus diesem Fonds finanziert werden sollten.

Wasserstoff-Projekt Salcos nicht gefährdet

Das milliardenschwere Stahl-Projekt Salcos in Salzgitter ist vorerst allerdings nicht gefährdet. Weil Salcos bereits eine konkrete Zusage für eine Anschub-Förderung in Höhe von einer Milliarde Euro erhalten hat, stehe das Projekt nicht in Frage, sagte ein Sprecher der Salzgitter AG dem NDR in Niedersachsen. Mit dem Projekt Salcos will das Unternehmen aus Salzgitter seinen Stahl zukünftig "grün" herstellen - mithilfe von Wasserstoff. So soll der CO2-Ausstoß auf nahezu Null gebracht werden.

Weitere Informationen
Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts, Ulrich Maidowski (links), Doris König (Vorsitzende) und Peter Müller (rechts), kommen zusammen,, um ein Urteil zu verkünden. © dpa Foto: Uli Deck

Was das Urteil zum Bundeshaushalt für den Norden bedeutet

Das Verfasssungsgericht hat entschieden, dass der Bund Kredite aus der Corona-Zeit nicht einfach für andere Zwecke verwenden darf. Wie reagieren die Länder? (17.11.2023) mehr

Ein Mitarbeiter schaufelt im Stahlwerk der Salzgitter AG Sand in die Abstichrinne am Hochofen. © picture alliance/dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich

Salzgitter AG: Gerichtsurteil berührt grüne Umbaupläne nicht

Verbot der Umwidmung von Corona-Hilfen in einen Klimafonds hat keine Auswirkungen auf das Wasserstoff-Vorhaben des Konzerns. (16.11.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 21.11.2023 | 12:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Haushaltspolitik

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Schimmel in einem Schulgebäude. © picture alliance/dpa | Annette Riedl Foto: Annette Riedl

Schimmel: Hauptschule in Buxtehude für Monate geschlossen

Laut Stadt soll die Schließung voraussichtlich bis Februar 2025 dauern. Rund 190 Schülerinnen und Schüler sind betroffen. mehr