Fünf Jahre "Niedersächsischer Weg": Ein Modell für den Bund?
Vor fünf Jahren haben Landwirte, Umweltverbände und Landesregierung den "Niedersächsischen Weg" beschlossen. Jetzt schlagen die Partner vor, die Naturschutzvereinbarung als Blaupause für den Bund zu nutzen.
Sie fordern die künftige Bundesregierung auf, kooperative Ansätze zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu stärken. Die Absprachen zwischen Umweltverbänden und Landwirtschaft zur Verbesserung des Naturschutzes hätten sich bewährt, teilte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) mit. Auch Landvolkpräsident Holger Hennies lobte das Modell, "weil Landwirtschaft und Naturschutz endlich miteinander sprechen statt übereinander". Die Perspektiven und Probleme der jeweils anderen Seite seien durch das Projekt nachvollziehbarer. Der "Niedersächsische Weg" sieht vor, dass Landwirte finanziell entschädigt werden, wenn sie bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen stärker auf Arten-, Natur- und Tierschutz achten - etwa in dem sie Uferbereiche von Gräben und Flüssen nicht düngen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren oder Hecken und Baumreihen angelegen.
Maßnahmen werden kontinuierlich umgesetzt

Die vereinbarten Maßnahmen würden fortlaufend verfolgt und nach und nach umgesetzt, lobten die Projektpartner. Der geplante Ausbau der Bio-Landwirtschaft wurde bislang allerdings verfehlt. Es gelte nun die Kooperationen vor Ort weiter zu stärken, damit sie breiter in der Fläche ankommen, sagte Niedersachsens Landesvorsitzende der Naturschutzorganisation BUND, Susanne Gerstner. Dazu gehöre, eine Biodiversitätsberatung flächendeckend zu etablieren und mehr finanzielle Fördermöglichkeiten für Landwirte zu schaffen. Die Teilnahme am "Niedersächsischen Weg" ist freiwillig.
