Zu sehen ist ein Acker aus der Vogelperspektive, über den ein Traktor fährt © BeneA / photocase.de Foto: BeneA

Fünf Jahre "Niedersächsischer Weg": Ein Modell für den Bund?

Stand: 14.03.2025 13:35 Uhr

Vor fünf Jahren haben Landwirte, Umweltverbände und Landesregierung den "Niedersächsischen Weg" beschlossen. Jetzt schlagen die Partner vor, die Naturschutzvereinbarung als Blaupause für den Bund zu nutzen.

Sie fordern die künftige Bundesregierung auf, kooperative Ansätze zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu stärken. Die Absprachen zwischen Umweltverbänden und Landwirtschaft zur Verbesserung des Naturschutzes hätten sich bewährt, teilte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) mit. Auch Landvolkpräsident Holger Hennies lobte das Modell, "weil Landwirtschaft und Naturschutz endlich miteinander sprechen statt übereinander". Die Perspektiven und Probleme der jeweils anderen Seite seien durch das Projekt nachvollziehbarer. Der "Niedersächsische Weg" sieht vor, dass Landwirte finanziell entschädigt werden, wenn sie bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen stärker auf Arten-, Natur- und Tierschutz achten - etwa in dem sie Uferbereiche von Gräben und Flüssen nicht düngen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren oder Hecken und Baumreihen angelegen.

Maßnahmen werden kontinuierlich umgesetzt

Die Streuobstwiese, wo bald das Rot- und Dammwild laufen soll. © NDR Foto: Frank Hajasch
Durch den "Niedersächsischen Weg" sind zum Beispiel Streuobstwiesen unter Schutz gestellt worden. (Themenbild)

Die vereinbarten Maßnahmen würden fortlaufend verfolgt und nach und nach umgesetzt, lobten die Projektpartner. Der geplante Ausbau der Bio-Landwirtschaft wurde bislang allerdings verfehlt. Es gelte nun die Kooperationen vor Ort weiter zu stärken, damit sie breiter in der Fläche ankommen, sagte Niedersachsens Landesvorsitzende der Naturschutzorganisation BUND, Susanne Gerstner. Dazu gehöre, eine Biodiversitätsberatung flächendeckend zu etablieren und mehr finanzielle Fördermöglichkeiten für Landwirte zu schaffen. Die Teilnahme am "Niedersächsischen Weg" ist freiwillig.

Weitere Informationen
Weiße und braune Eier liegen im Stroh. © fotolia.com Foto: motorolka

Bio-Landwirtschaft in Niedersachsen: Warum der große Boom ausbleibt

Eigentlich sollten zehn Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. Das Ziel wird verfehlt. mehr

Landwirtin Maja Mogwitz und NDR Moderator Andreas Kuhlage sitzen in einem Treckereifen auf der Felge. © NDR Foto: Jessica Schantin

63 Hektar - der Landwirtschafts-Podcast von NDR Niedersachsen

NDR Moderator und Stadtkind Andreas Kuhlage und Landwirtin Maja Mogwitz plaudern über landwirtschaftliche Themen. mehr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Artenschutz

Umweltschutz

Landwirtschaft

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Der blinde Landwirt Axel Duensing mit einem Jersey-Kälbchen auf der Weide. © NDR Foto: Lotti Höfer

30.000 Follower: Blinder Landwirt gibt Einblicke als Influencer

Axel Duensing arbeitet im Familienbetrieb in Holste-Hellingst (Landkreis Osterholz). Bereits sein Opa leitete den Hof blind. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen