Ein Landwirt düngt mit Gärresten aus einer Biogasanlage ein Feld. © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte

EU-Pflanzenschutzpläne: Landvolk will Unterstützung vom Land

Stand: 28.12.2022 10:08 Uhr

In der Auseinandersetzung mit der EU um verschärfte Naturschutzauflagen hofft die Landwirtschaft in Niedersachsen auf Unterstützung des Landes. Sie fürchtet zu harte Auflagen.

"Jeder, der den 'Niedersächsischen Weg' unterschrieben hat und gut findet, muss gegen diese Verordnung sein", sagte der Präsident des Landvolks Niedersachsen, Holger Hennies, der Deutschen Presse-Agentur. Er bezog damit Stellung gegen Pläne der EU-Kommission, den Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft stark zu beschränken. Land, Landwirtschaft und Umweltschutzverbände haben sich beim sogenannten Niedersächsischen Weg auf gemeinsame Anstrengungen für besseren Natur- und Gewässerschutz geeinigt. Dabei sollen Landwirte für Leistungen im Naturschutz entschädigt werden.

Ferkel in einer modernen Aufzuchtbucht © fotolia.com Foto: Countrypixel
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EU-Plan sieht keine Entschädigung vor

Der "Niedersächsische Weg" sehe ein Reduktionsziel für Pflanzenschutzmittel von 25 Prozent vor. Dies sei für Landwirte umsetzbar und realistischer als das Kommissions-Papier, welches keine Entschädigung für Einschränkungen in der Landwirtschaft vorsehe. "Wir brauchen in dieser Frage die Unterstützung der Landesregierung", sagte Hennies. Das Festhalten am "Niedersächsischen Weg" sei im Koalitionsvertrag der rot-grünen Regierung vereinbart, weshalb er sich optimistisch zeigte.

"Statt Getreidefeldern Brachflächen"

Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) hatte zuletzt das Ziel der EU-Kommission unterstützt, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu begrenzen. Allerdings hatte sie die Hoffnung geäußert, dass es bei den konkreten Maßnahmen noch Diskussionsspielraum gebe. Hennies wirft der EU-Kommission Übergriffigkeit vor. Trete die Pflanzenschutzreduktionsverordnung wie von der Kommission geplant in Kraft, würde das allein in der Region Hannover für 80 Prozent der Fläche ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln bedeuten, sagte er. "Aus Lebensmittelerzeugern würden Futtermittelerzeuger. Oder es würde statt Getreidefeldern landauf, landab Brachflächen geben." Faktisch käme das einer Abschaffung der Landwirtschaft gleich, so Hennies.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 28.12.2022 | 10:00 Uhr

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