Deutschlandticket ab Herbst als Semesterticket für Studierende
Rund 170.000 Studierende in Niedersachsen können ab dem Wintersemester 2024/2025 mit einem vergünstigten Deutschlandticket zur Uni fahren. Darauf haben sich das Land, Verkehrsverbünde und die Studierenden geeinigt.
Für die Studierenden gibt es nun ein einheitliches D-Semesterticket. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) ist überzeugt: "Wir überwinden mit dem vergünstigten und einfachen Angebot im wahrsten Sinne des Wortes Grenzen." Denn bisher gab es an den Universitäten ganz unterschiedliche Vereinbarungen. Während an der Leibniz Universität ein Niedersachsenticket galt, konnten Studierende an der Universität Göttingen beispielsweise nur Bus und Bahn in der Stadt fahren. Die Niedersachsentarif GmbH (NITAG) wird den Universitäten in Niedersachsen und Bremen nun entsprechende Angebote machen.
Deutschlandticket kostet Studierende 29,40 Euro im Monat
Das neue D-Semesterticket gibt es vergünstigt. Es kostet nur 60 Prozent des regulären Deutschlandtickets. Studierende fahren also für 29,40 Euro monatlich. Und das wirkt sich auch auf die Semesterbeiträge aus, denn der Ticketpreis verändert sich:
- Studierende der Leibniz Universität Hannover zahlen künftig 41,24 Euro weniger. Studierende, die bereits den höheren Betrag überwiesen haben, bekommen die Differenz erstattet, teilte eine Sprecherin der Universität mit.
- Studierende der Georg-August Universität Göttingen zahlen 39,61 Euro mehr.
- Studierende der Technischen Universtität Braunschweig zahlen 15,58 Euro mehr.
"Fortentwicklung des Deutschlandsemestertickets notwendig"
Pascal Raynaud, der das Ticket für die Studierendenschaft mit verhandelt hat, begrüßt die Einigung. Das Mitglied vom Verein zur Förderung der Mobilität im Studium fordert aber: "Auch in Zukunft ist die Fortentwicklung des Deutschlandsemestertickets notwendig, damit nachhaltige Mobilität dauerhaft für Studierende bezahlbar und attraktiv bleibt."
AStA Hannover begrüßt D-Semesterticket
2023 gab es für die Studierenden in Niedersachsen eine "Brückenlösung". Sie konnten die Differenz zum D-Ticket zahlen und so durch ganz Deutschland fahren. Der Nachteil: Die Studierenden hatten zwei Tickets. Aus Sicht des AStA Hannover ist das neue Semesterticket ein Erfolg. "Der Betrag steht fest und kann sich in diesem Semester auch nicht erhöhen, sollte das Deutschlandticket teurer werden", sagt Leander Wegener. Das sei angesichts der prekären finanziellen Situation vieler Studierender wichtig. Im nächsten Semester könnte der Preis aber steigen.
Verhandlungen liefen seit Anfang des Jahres
Auch der AStA Hildesheim begrüßt das Semesterticket. Michel Klapprott übt aber auch Kritik: "Es hat sehr lange gedauert, bis das Ticket gekommen ist." Außerdem fordert Klapprott, dass die Studierenden nicht 60 Prozent des Normalpreises zahlen, sondern einen eigenen Festpreis bekommen. Auch an den Unis, an denen die Studierenden mehr bezahlen müssen als bisher wird das Ticket begrüßt. Immerhin könne man jetzt durch ganz Deutschland fahren, heißt es. Seit Januar liefen die Verhandlungen für das neue Ticket. Niedersachsen ist mit der Einführung im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld. In einigen anderen Ländern gilt das Deutschlandticket bereits als Semesterticket.