Hochrechnung: SPD verliert in Niedersachsen massiv
Die Bundestagswahl 2025 ist vorbei, die Stimmen werden ausgezählt. Nach einer ersten Hochrechnung hat die CDU die meisten Stimmen bekommen, die SPD rutscht ab.
Ministerpräsident Weil sagte: "Das ist für die SPD eine ganz schwere Niederlage." Seine Partei hat im Stammland Niedersachsen nur 23 Prozent erreicht - das sind 10,1 Prozentpunkte weniger als bei der Bundestagswahl 2021. Die CDU legte um 3,5 Prozentpunkte auf jetzt 27,7 Prozent zu. Drittstärkste Partei ist die AfD mit voraussichtlich um die 18,2 Prozent. womit um 10,8 Prozentpunkte zulegt, aber hinter dem bundesweiten Ergebnis zurückbleibt. Die Grünen verlieren 4,4 Prozent und kommen landesweit auf rund 11,7 Prozent. Die FDP büßt 6,1 Prozent ein und erreicht nur noch 4,4 Prozent. Die Linke verbessert sich auf 7,7 Prozent. Das BSW bleibt auch in Niedersachsen hinter den eigenen Erwartungen zurück und kann lediglich 3,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen.
"Hannoversche Runde" bewertet im NDR den Wahlausgang
Am Abend hatten Spitzenpolitiker aus Niedersachsen bei NDR Niedersachsen den wahrscheinlichen Wahlausgang bewertet. Mit dabei waren Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Sebastian Lechner (CDU), Julia Hamburg (Grüne) und Klaus Wichmann (AfD). Niedersachsens CDU-Chef Sebastian Lechner mahnte nach dem teilweise hitzig geführten Bundestagswahlkampf eine schnelle Regierungsbildung an. "Wir sind heute stärkste Kraft geworden. Wir haben den klaren Regierungsauftrag bekommen", sagte Lechner. Jetzt gehe es darum, "in den nächsten Tagen manche Gräben zuzuschütten, wieder Brücken zu bauen und möglichst zügig zu einer handlungsfähigen Regierung zu kommen".
Pistorius zu möglicher Koalition mit der CDU: "Wir waren immer gesprächsbereit"
Zuvor hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) enttäuscht auf das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl reagiert. "Entscheidend ist, dass wir nüchtern festhalten müssen: Das ist ein niederschmetterndes, ein katastrophales Ergebnis. Da gibt es nichts daran zu beschönigen." Es liege nun an Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, den Regierungsauftrag umzusetzen. "Wir waren immer gesprächsbereit, wir sind es. Es geht um Verantwortung, aber es ist nicht an uns, jetzt irgendwelche Schritte nach vorne zu machen", sagte Pistorius angesprochen auf mögliche Koalitionsgespräche mit CDU/CSU.
Sehr hohe Wahlbeteiligung erwartet
Mit 76,2 Prozent der Stimmen hatten um 16.30 Uhr in Niedersachsen schon jetzt mehr Menschen abgestimmt, als bei der vorausgegangenen Bundestagswahl. Im Jahr 2021 lag die Wahlbeteiligung in Niedersachsen am Ende bei 74,7 Prozent. Offenbar wegen der hohen Wahlbeteiligung von rund 80 Prozent gingen in vier Dörfern im Landkreis Aurich zwischenzeitlich die Stimmzettel aus. In Niedersachsen waren etwas mehr als sechs Millionen Bürgerinnen und Bürger berechtigt, ihre Stimmen zur Bundestagswahl 2025 abzugeben.
Ministerpräsident Weil zunächst im falschen Wahllokal
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) musste bei der Stimmabgabe einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Der SPD-Politiker war in sein angestammtes Wahllokal gelaufen. Hätte er vorher auf seine Wahlbenachrichtigung geschaut, hätte er bemerkt, dass er in einem anderen Wahllokal auf der Liste steht. Also hat er sich nochmal auf den Weg gemacht. Am Ende ist alles gut gegangen, wie Regierungssprecherin Anke Pörksen dem NDR Niedersachsen sagte. Weil hat also gewählt und wird am Abend live bei Hallo Niedersachsen im NDR Fernsehen und an dieser Stelle im Livestream zu sehen sein.
Rückblick: Die Ergebnisse der Bundestagswahl 2021
Und wie war eigentlich die Ausgangslage? Hier können Sie sich durch alle Wahlkreise und Gemeinden in Niedersachsen klicken und noch einen Blick auf den Ausgang der vergangenen Bundestagswahl im Jahr 2021 werfen.
Neues Wahlrecht: Überhang- und Ausgleichsmandate fallen weg
Bei dieser Bundestagswahl kommt das 2023 verabschiedete neue Wahlrecht zur Anwendung. Der Deutsche Bundestag wird in Zukunft nur noch aus 630 Abgeordneten bestehen, denn Überhangmandate und Ausgleichsmandate sind nicht mehr vorgesehen. Aktuell haben noch 733 Abgeordnete einen Sitz im Bundestag.
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