Bund fördert grüne Wasserstoffprojekte in Niedersachsen
Auf dem Weg zur Klimaneutralität gilt Wasserstoff als zentraler Energieträger. Deutschlandweit fördern Bund und Länder jetzt 23 Wasserstoffprojekte mit 4,6 Milliarden Euro - darunter viele in Niedersachsen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat dazu am Montag in Berlin die Förderbescheide für die Wasserstoffprojekte überreicht. Gefördert wird unter anderem die Elektrolyse-Anlage in Lingen (Landkreis Emsland). Hier will RWE auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks einen 300 MW-Elektrolyseur zur Erzeugung von Wasserstoff bauen. Ein weiterer Förderbescheid ging an ein Projekt des Energieversorgers EWE, der zwei große Elektrolyseure in Emden und Bremen sowie einen Speicher für grünen Wasserstoff in Huntorfbei Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) bauen will.
Niedersachsen mit guten Voraussetzungen für Wasserstoff
In Niedersachsen gelten die Voraussetzungen für grünen Wasserstoff als besonders günstig: Aufgrund der Nähe zur Nordsee gibt es viele Offshore-Windparks, die erneuerbare Energien erzeugen. Daraus kann Wasserstoff hergestellt werden und von dort aus ins deutsche Binnenland transportiert werden. Zudem gibt es in Niedersachsen alte Gasspeicher, die künftig für die Speicherung von Wasserstoff genutzt werden können.
Bund will Wasserstoffnetz aufbauen
Neben der Produktion und Speicherung von Wasserstoff wird auch der Aufbau neuer Leitungen und Umbau bestehender Erdgasleitungen gefördert: In Niedersachsen etwa eine Leitung von Thyssengas nach Nordrhein-Westfalen und die geplante Gasleitung von Gasunie, die Niedersachsen horizontal durchqueren wird. Laut Wirtschaftsministerium soll so ein Wasserstoffnetz von bis zu 2.000 Kilometern Länge entstehen.
Milliarden-Investitionen für Wasserstoff
"Mit der Förderung von Wasserstoffprojekten gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft in Europa und darüber hinaus", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck laut Mitteilung. Die Bundesländer beteiligen sich an der Förderung von 4,6 Milliarden Euro mit 30 Prozent, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Die beteiligten Unternehmen investieren zusätzlich 3,3 Milliarden Euro. Inklusive der Förderung durch Bund und Länder betragen die Investitionen bis 2030 demnach insgesamt rund 7,9 Milliarden Euro.