Bezahlkarte für Asylbewerber soll dieses Jahr starten

Stand: 31.01.2024 21:44 Uhr

Das Land Niedersachsen rechnet damit, dass die Bezahlkarte für Geflüchtete ab Sommer oder Herbst eingesetzt werden kann. Damit sollen Bargeldzahlungen weitestgehend abgeschafft werden.

Ein Teil der staatlichen Leistungen für Asylbewerberinnen und -bewerber in Deutschland wird künftig als Guthaben auf solch einer Bezahlkarte bereitgestellt und nicht mehr als Bargeld ausgezahlt. 14 von 16 Bundesländern, darunter auch Niedersachsen, einigten sich auf gemeinsame Standards für ein Vergabeverfahren, das bis zum Sommer abgeschlossen sein soll. Sobald das Vergabeverfahren abgeschlossen ist, soll die Bezahlkarte dem Land zufolge an den Start gehen. In welcher Höhe Leistungen dann noch in Bargeld ausgezahlt werden, soll jedes Land selbst entscheiden können.

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Menschen sollen leichter arbeiten können

Gleichzeitig wolle man es den Menschen mit Bleibeperspektive erleichtern, eine reguläre Arbeit aufzunehmen. Sie sollen möglichst rasch aus dem Transferleistungsbezug herauskommen, sagte der Ministerpräsident. Über das dann selbst verdiente Geld könne frei verfügt werden, betonte Weil. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gehen eigene Wege, wollen aber auch eine Bezahlkarte einführen.

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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 31.01.2024 | 19:30 Uhr

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