Statt Bargeld: Hannover führt "SocialCard" für Geflüchtete ein
In Hannover können asylsuchende Menschen künftig mit einer Art Bankkarte zahlen. Das Ziel: weniger Bürokratie für die Behörden und mehr Teilhabe für die Geflüchteten.
Am Vormittag hat Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) die neue Bezahllösung für Asylbewerber ohne Bankkonto vorgestellt. Damit ist Hannover die erste Kommune, die eine solche Bezahlkarte einführt, nachdem die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen auf ihrer Konferenz im November einen entsprechenden Beschluss fassten. Neben Flüchtlingen sollen in Hannover künftig auch Menschen, die Sozialhilfe beziehen und kein eigenes Konto haben, die Karte nutzen können. Die Stadt geht davon aus, dass zunächst etwa 200 Menschen anspruchsberechtigt sind.
Hohe Belastung durch Ankunft ukrainischer Kriegsflüchtlinge
Bei der Vorstellung sagte Onay, dass Geflüchteten nun ein diskriminierungsfreier Zugang zur bargeldlosen Zahlung ermöglicht werde, denn: Die Karte unterscheidet sich nicht von anderen, üblichen Bankkarten. Für die Neuerung sprechen aber auch verwaltungspraktische Gründe: Die Zahl der monatlich ausgestellten Verpflichtungsscheine war im Sommer 2022 durch die große Anzahl der Geflüchteten aus der Ukraine auf mehr als 1.100 gestiegen, heißt es vonseiten der Stadt.
Bezahlkarte soll Personal entlasten
Bei diesen Scheinen handelt es sich um Formulare, mit denen die Stadt den Empfängern einen Betrag für die Auszahlung durch die Sparkasse zusichert. Die Ausgabe und Einlösung sei mit langen Schlangen vor dem Sozialamt und der Sparkassenfiliale verbunden gewesen. Das gehöre nun der Vergangenheit an, ist man sich bei der Stadt sicher - ebenso die Bindung von Personalkapazitäten bei der Ausgabe der Verpflichtungsscheine, sprich: Die Mitarbeitenden sollen sich anderen Aufgaben widmen können.