Bund-Länder-Gipfel: Weil will mehr Geld für Geflüchtete

Stand: 06.11.2023 06:49 Uhr

Vor der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) in Berlin fordert Niedersachsens Landeschef Stephan Weil (SPD) vom Bund eine geordnete Migration, die gleichzeitig für die Kommunen bezahlbar bleiben müsse.

von Katharina Seiler

Der Bund solle einen fairen Anteil an den Flüchtlingskosten übernehmen, schließlich seien es nicht die Länder und Kommunen, die entscheiden könnten, wie viele Menschen nach Deutschland kommen, sagte Ministerpräsident Weil im Interview mit dem NDR Niedersachsen. Fairer Anteil - das heißt für Weil und seine Länderkolleginnen und -kollegen: Der Bund soll sich mit einer pauschalen Summe von rund 10.000 Euro pro Geflüchtetem und Jahr an den Kosten für Unterkunft und Integration beteiligen. Der Bund dagegen will bisher deutlich weniger zahlen.

VIDEO: Reaktionen aus Niedersachsen zum Abschiebungs-Gesetzentwurf (25.10.2023) (4 Min)

Länder wollen mehr Geld für Deutschlandticket

Auch bei einer Reihe von anderen Themen streiten Bund und Länder ums Geld. Beispiel: Deutschlandticket. Da die Verluste für die Verkehrsunternehmen höher als erwartet ausfallen könnten, ist die weitere Finanzierung des 49-Euro-Tickets nicht mehr gesichert. Deshalb wollen die Länder vom Bund, dass er sich an den höheren Kosten beteiligen soll, was Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bislang ablehnt.

Bund soll für digitale Schulen zahlen

Auf der Kippe steht auch der "Digitalpakt Schule", ein Förderprogramm von Bund und Ländern, um die Schulen digital voranzubringen. Der Digitalpakt läuft im kommenden Jahr aus und die Länder befürchten, dass sich der Bund aus Spargründen nicht mehr an dem Programm beteiligen könnte.

Videos
. © Screenshot
1 Min

Kommunen fordern verlässlichere Finanzierungen

Die Oberbürgermeister forderten Ministerpräsident Weil auf, sich für eine Stärkung der Städte und Gemeinden einsetzen. (03.11.2023) 1 Min

Finanzspritze für Krankenhäuser gefordert

Beim Wachstumschancengesetz will der Bund die Unternehmen entlasten, wodurch allerdings auch Ländern und Kommunen Einnahmen fehlen würden, was die so nicht hinnehmen wollen. Im Zuge der Krankenhausreform wiederum fordern die Länder für ihre Kliniken eine zusätzliche Finanzspritze vom Bund. Weniger Streit dagegen könnte es bei der Frage gehen, wie Verwaltungs- und Planungsverfahren beschleunigt werden können. Denn dass es schneller gehen muss, darin sind sich Bund und Länder einig.

Weitere Informationen
Bundeskanzler Olaf Scholz (M, SPD) äußert sich zusammen mit Boris Rhein (l, CDU), Ministerpräsident von Hessen, und Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, bei einer Pressekonferenz nach dem Bund-Länder-Gipfel im Bundeskanzleramt in Berlin. © dpa Foto: Bernd von Jutrczenka

Zustimmung und Kritik nach Asyl-Kompromiss von Bund und Ländern

Die Reaktionen auf die Einigung der Länder-Chefs mit Kanzler Scholz zu den Flüchtlingskosten reichen von "gutes Gesamtergebnis" bis "Katastrophe". mehr

Ein Regionalzug an einem Gleis in Hannover. © Screenshot
2 Min

Erste Bilanz: Das Deutschlandticket in Niedersachsen

Im Vergleich zum April, sind im Juni und Juli täglich 25 Prozent mehr Menschen mit dem Zug gefahren. (25.08.2023) 2 Min

Ein Handydisplay zeigt ein Deutschlandticket an, im Hintergrund ein Bahnabteil. © Imago Images Foto: Rolf Poss

Deutschlandticket: Was kostet es künftig, wie kann man kündigen?

Das Deutschlandticket ist am 1. Mai gestartet. Wo ist es gültig? Wo kann man es kaufen? Was gilt in den Ländern? (01.08.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 06.11.2023 | 14:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Ein Fass mit radioaktiv verseuchtem Wasser steht am 04.03.2014 in Remlingen (Niedersachsen) in einem Schacht des Atommüll-Lagers Asse. (Archivbild) © picture alliance / dpa | Jochen Lübke Foto: Jochen Lübke

Atommüll-Endlager: Weitere Gebiete vorerst ausgeschlossen

Die BGE hat mögliche Regionen im Norden für Atommüll-Endlager eingegrenzt. Auch in Niedersachsen fallen Gebiete raus. mehr