Deutschlandticket: Keine Einigung zwischen Bund und Ländern
Wie soll das 49-Euro-Ticket in Zukunft finanziert werden? Die Bund-Länder-Gespräche auf der Verkehrsministerkonferenz in Köln sind am Donnerstag in diesem Punkt ergebnislos zu Ende gegangen.
Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister von Bund und Ländern haben sich auf einem Treffen in Köln nicht auf die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets einigen können. Die Länder sind offensichtlich weiterhin bereit, die erwarteten zusätzlichen Mehrkosten für das Ticket im kommenden Jahr zu finanzieren - der Bund lehnt aber offenbar Zusagen für steigende Personal- und Energiekosten ab. Als Reaktion auf die ergebnislosen Gespräche bei der Verkehrsministerkonferenz soll das Thema beim Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Regierungschefs der Länder am 6. November erneut zur Sprache kommen.
Lies drängt auf eine schnelle Einigung
Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) hatte im Vorfeld der Konferenz auf eine schnelle Einigung bei der Finanzierung des Deutschlandtickets gedrängt. "Ich mache mir große Sorgen um das Erfolgsmodell Deutschlandticket, wenn wir nicht endlich zu einem Ergebnis bei der Finanzierung für das kommende Jahr finden", sagte Lies vor dem Treffen. Etwaige Mehrkosten für das kommende Jahr sollten jeweils zur Hälfte vom Bund und von den Ländern übernommen werden, forderte Lies. "Nach den letzten Prognosen sprechen wir noch über 400 Millionen Euro für 2024, die sich Bund und Länder teilen müssten." Niedersachsen stehe bereit, seinen finanziellen Anteil daran beizutragen.
Jeder Zehnte nutzt das Deutschlandticket
In Niedersachsen hat derzeit etwa jeder Zehnte das Deutschlandticket. Laut einer Umfrage nutzen das Ticket vor allem Pendler, die im Schnitt an vier Tagen pro Woche zur Arbeit fahren. Neben dem günstigen Preis und der nationalen Gültigkeit, liege ein weiterer Vorteil des Tickets darin, sich nicht über Tarifgebiete Gedanken machen zu müssen, sagt Florian Mosig, Sprecher des Verkehrsministeriums in Hannover.