Erste Geflüchtete ziehen wieder in Hannovers Messehallen ein
Auf dem Gelände der Deutschen Messe in Laatzen (Region Hannover) ging am Montag eine Notunterkunft für Geflüchtete in Betrieb. Sie war im September geschlossen worden, weil die Messe die Halle benötigte.
400 Geflüchtete sollen nach Auskunft der Landesaufnahmebehörde in dieser Woche in die Messehallen in Laatzen einziehen. Die ersten 200 wurden am Montag erwartet. Bis Ende des Jahres stehen auf dem Messegelände 3.000 Plätze zur Verfügung, für Januar plant das Land, eine zweite Halle mit weiteren 3.000 Plätzen zu mieten. Die Notunterkunft soll die überfüllten Erstaufnahmen in Braunschweig und Bramsche entlasten. Die Geflüchteten, die in Laatzen ankommen, sollen laut Landesaufnahmebehörde bereits registriert sein und ihren Asylantrag gestellt haben. Auf dem Messegelände in Laatzen sollen die Geflüchteten warten, bis über ihren Antrag entschieden wurde und sie einer Kommune zugewiesen werden oder das Land wieder verlassen müssen.
Sicherheitsbereich für Frauen und Kinder
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) betreibt die Massenunterkunft und hat in der vergangenen Woche Tausende Betten aufgebaut. Acht- oder neunmal sei man auf der Messe bereits umgezogen, berichtet Detlef Gerberding, Betriebsleiter des ASB: "Wir werden immer schneller und besser - diesmal bauen wir den Bereich für allein reisende Frauen und Mütter gleich in die Nähe der Essensausgabe auf." Dadurch hätten die Frauen kürzere Wege - auch zum "Medical Point", wo das medizinische Personal zu finden ist. Außerdem ist dieser Bereich zusätzlich durch eine weibliches Sicherheitspersonal geschützt. Es wird wieder einen Mal- und Spielbereich für Kinder geben. Auch wird, aufgrund der eisigen Temperaturen draußen, ein kleiner Ballspielplatz in der Halle eingerichtet.
Messehallen werden auch 2024 als Notunterkunft genutzt
Die Messehallen wurden erstmals mit Ausbruch des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine zu einer Notunterkunft für Geflüchtete umgebaut. Sie sind seit März 2022 mit zeitweiligen Unterbrechungen in Betrieb, also seit rund 21 Monaten. Je nachdem, wie viele Menschen noch nach Niedersachsen kommen, ist die Messe nach Angaben der Landesaufnahmebehörde auch über 2024 hinaus als Notunterkunft im Gespräch.