Angeschlagene Meyer Werft: Landesregierung beschließt Einstieg
Niedersachsens Landesregierung hat den Einstieg bei der angeschlagenen Meyer Werft beschlossen. Das Land will für 200 Millionen Euro 40,4 Prozent des Papenburger Unternehmens übernehmen.
"Mit unserem Engagement schaffen wir die Voraussetzung für den Erhalt und die zukunftsfähige Neuausrichtung der Werft", sagte Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere (Grüne). Der Einstieg zeige die wirtschaftliche Bedeutung des Unternehmens - nicht nur für die Region, sondern auch für das Land und die Bundesrepublik. Nach dem Beschluss im Kabinett fehlt noch die Zustimmung des Haushaltsausschusses im Landtag.
Teil des Unternehmens soll in Hand der Familie bleiben
Das Land Niedersachsen für 200 Millionen Euro 40,4 Prozent der Werft übernehmen - der Bund ebenso. Die restlichen 19,2 Prozent sollen in der Hand der Familie Meyer bleiben. Dauerhafter Mehrheitsgesellschafter der Werft wolle der Staat nicht bleiben, so Heere. Niedersachsens Finanzminister Olaf Lies (SPD) fügte hinzu: "Wenn die Werft sich wieder gut aufstellt, da bin ich mir sicher, gibt es auch Interessenten."
Aufsichtsrat der Meyer Werft soll paritätisch besetzt sein
Bund und Land wollen der Werft auch Bürgschaften von jeweils einer Milliarde Euro gewähren. "Wir sorgen mit unserer Entscheidung für die Stabilität und Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens", sagte Lies weiter. Der Aufsichtsrat des Papenburger Konzerns soll laut Lies paritätisch besetzt sein - heißt: Die Arbeitnehmerseite soll mit sechs Mitgliedern vertreten sein, hinzu käme ein Mitglied der Familie Meyer sowie fünf Mitglieder von Bund und Land. Unklar ist noch, wer aus der Landesregierung in den Aufsichtsrat kommt. Das werde innerhalb des Kabinetts beschlossen, sagte Lies.