Robben vor Wismar: Sandbank Lieps wird kein Naturschutzgebiet
Auf der Sandbank Lieps in der Wismarbucht wird vorerst kein Naturschutzgebiet eingerichtet. Das hat das Umweltministerium mitgeteilt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Mecklenburg-Vorpommern hatte kürzlich eine entsprechende Zone gefordert, um die dort lebenden Kegelrobben zu schützen. Gefordert hatte der BUND das Naturschutzgebiet, weil die Robben immer wieder durch Schaulustige gestört werden, die unter anderem zu dicht mit Booten an die Sandbank heranfahren. Schon im Jahr 2005 haben die Küstengemeinden, Wassersportler, Tourismus- und Naturschutzorganisationen - darunter auch der BUND - eine freiwillige Vereinbarung geschlossen, um besonders sensible Gebiete in der Wismarbucht zu schützen. Darunter fällt auch die Sandbank Lieps, auf der sich zeitweise bis zu 100 Kegelrobben erholen.
BUND: freiwillige Vereinbarung nicht ausreichend
Nach Angaben des BUND ist die freiwillige Vereinbarung aber nicht ausreichend. Das sieht das Umweltministerium anders. Dem Ministerium zufolge werden bereits Gespräche mit einem betroffenen Anbieter für Robbenfahrten geführt. So werde versucht, weitere Störungen zu verhindern. Unkritisch sieht der BUND aber zum Beispiel die Ausflugsfahrten der "MS Seebär" des Bäderschifffahrtbetriebes Weiße, da bei diesen der Sicherheitsabstand von mindestens 300 Metern zu den Tieren auf der Sandbank eingehalten wird.