Eine bronzene Figur einer Justitia. © Colourbox Foto:  r.classen

Nach Brand mit Millionenschaden in Sellin: Angeklagter freigesprochen

Stand: 03.02.2025 16:58 Uhr

Das Landgericht Stralsund hat einen Angeklagten als schuldunfähig freigesprochen, obwohl er die Brandstiftung in seiner Wohnung in Sellin im Mai 2023 gestanden hatte.

Im Prozess gegen einen 70-jährigen Mann wegen schwerer Brandstiftung am Landgericht Stralsund (Landkreis Vorpommern-Rügen) ist der Angeklagte freigesprochen worden. Laut Gericht befand er sich zum Zeitpunkt der Tat in einer wahnhaften depressiven Episode und gilt damit als schuldunfähig. Auch die Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt komme nicht in Frage, so ein Gerichtssprecher. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass der Angeklagte eine solche Tat noch einmal begehen würde.

Eine Million Euro Sachschaden

Weil er nicht mehr leben wollte, hatte der Mann im Mai 2023 in seiner Wohnung in Sellin Benzin verschüttet und angezündet. Bei dem Feuer war ein Schaden von rund einer Million Euro entstanden. In einer weiteren Wohnung des Hauses hielt sich ein Ehepaar auf, es blieb unverletzt.Der Angeklagte hat die Brandstiftung im Prozess gestanden. Er erlitt bei dem Brand leichte Verbrennungen und eine starke Rauchvergiftung. Einsatzkräfte der Feuerwehr holten den damals 68-Jährigen ins Freie.  

Unterbringung in Psychiatrie geprüft

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft kann innerhalb einer Woche Berufung einlegen.

Weitere Informationen
Die Motorhaube eines brennenden Autos ist aufgeklappt, hinten schlagen aus dem Fahrzeug Flammen. © Stefan Tretropp Foto: Stefan Tretropp

Rostock: 13 Autobrände in diesem Jahr - vermutlich Brandstiftung

Vor allem im Nordwesten und im Osten der Stadt brennt es immer wieder. Der Schaden liegt mittlerweile bei mehr als 280.000 Euro. mehr

Vor einer Gartenlaube liegt nachts verkohlter Müll. © Alina Wagenhuber Foto: Alina Wagenhuber

Schweriner Feuerwehr findet Leiche in abgebrannter Gartenlaube

Auch drei Feuer in Rostock, Mirow und Neustrelitz hielten die Wehren in Mecklenburg-Vorpommern am Wochenende in Atem. mehr

Suizidgedanken? Es gibt Auswege

Sie sind depressiv und finden keinen Ausweg? Vielleicht denken Sie darüber nach, sich das Leben zu nehmen? Dann melden Sie sich dort, wo Ihnen geholfen wird! Sie können sich - auch anonym - per Telefon, Mail, Chat oder in einem persönlichen Gespräch mitteilen. Ihre Gespräche werden vertraulich behandelt.
Diese Angebote stehen natürlich auch allen offen, die Bekannte oder Freunde haben, die suizidgefährdet sein könnten.

Bundesweite Beratungsangebote:

  • Telefonseelsorge: anonyme und kostenfreie Chat- und Mailberatung und Telefonberatung unter 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222
  • Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": anonyme und kostenlose Online-Beratung und Telefonberatung unter 116 111 (montags bis samstags 14 bis 20 Uhr)
  • Elterntelefon "Nummer gegen Kummer": anonyme und kostenlose Telefonberatung unter 0800 - 111 0 550
  • Elternstress-Telefon des Kinderschutzbundes Mecklenburg-Vorpommern: anonyme und kostenlose Telefonberatung unter 0385 - 479 1570
  • Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS): 030 - 31 01 89 60
  • Muslimisches Seelsorgetelefon: 030 / 44 35 09 821 (24h)

Weitere Unterstützungsangebote im Netz:
  • U25-Chatberatung der Caritas: anonyme und kostenlose Chatberatung für Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre.
  • Jugendnotmail: anonyme und kostenlose Chatberatung für Jugendliche bis 19 Jahre.
  • Hoffnungswiese: anonyme und kostenlose Online-Beratung.
  • Sorgenmail: themenoffene Online-Beratung.

Informationsangebote zum Thema Depression:
Ihr habt weitere Fragen zum Thema Depression? Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet neben einem Selbsttest, der jedoch keine medizinische Diagnose ersetzt, auch ein Info-Telefon unter 0800 - 33 44 533 an.

Hilfsangebote bei Gewalt gegen Frauen und sexueller Belästigung:

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 03.02.2025 | 17:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Landkreis Vorpommern-Rügen

Die neuesten Regionalnachrichten aus Vorpommern

Vorschaubild für den Podcast des Vorpommernstudio Greifswald auf NDR 1 Radio MV © iStock Foto: golero
3 Min

Regionalnachrichten aus Greifswald

Aus dem Vorpommernstudio in Greifswald berichten NDR Reporter täglich ab 5.30 Uhr im Landesprogramm von NDR 1 Radio MV, für andere NDR Programme und die gesamte ARD. 3 Min

Mehr Nachrichten aus der Region Vorpommern

Eine bronzene Figur einer Justitia. © Colourbox Foto:  r.classen

Nach Brand mit Millionenschaden in Sellin: Angeklagter freigesprochen

Der Mann gilt laut Gericht als nicht schuldfähig, weil er sich in einer psychischen Ausnahmesituation befand. mehr

Mehr Nachrichten aus den Regionen in MV

Ein Schild mit der Aufschrift "Unfall". © picture alliance/ZB Foto: Bernd Wüstneck

Bei Altentreptow: 75-jährige Frau bei Auto-Unfall schwer verletzt

Ein 80-jähriger Autofahrer war bei Altentreptow falsch abgebogen. mehr

Die Fassade des Rostocker Rathauses, auf dem Dach weht die Flagge der Hansestadt. © NDR Foto: Christian Kohlhof

Rostock: Zwischenergebnisse bei Umfrage zur Kultur

Bis zum 28. Februar läuft eine Umfrage, an der Rostocker Bürgerinnen und Bürger teilnehmen können. mehr

Parkschild © Fotolia.com Foto: 1stphoto

Baumpflegearbeiten: Stadt sperrt Parkplätze in Grevesmühlen

Pendelnde, Anwohnerinnen und Anwohner werden gebeten, für die Dauer der Arbeiten auf andere Flächen auszuweichen. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern