Rostock: 13 Autobrände in diesem Jahr - vermutlich Brandstiftung
Seit Beginn des Jahres standen in Rostock 13 Autos in Flammen, drei weitere wurden durch ein Übergreifen der Flammen beschädigt. In allen Fällen geht die Polizei dem Verdacht der Brandstiftung nach.
Es war mitten in der Nacht zu Mittwoch. Gegen 2:15 Uhr stand ein Auto im Rostocker Stadtteil Toitenwinkel in Flammen, brannte in voller Ausdehnung. Das Auto war vor einem Wohnhaus abgestellt, dessen Fassade wurde stark verrußt. Es ist schon der 13. Vorfall dieser Art in diesem Jahr, wie aus den Mitteilungen der Rostocker Polizei hervorgeht. In allen Fällen schließt sie einen technischen Defekt aus und vermutet Brandstiftung.
Brände häufen sich wieder
Vor allem im Nordwesten und im Osten der Stadt brennt es immer wieder, immer nachts oder am frühen Morgen. Betroffen: viele verschiedene Automarken, wie Fiat, VW, Opel oder Renault. Der Gesamtschaden liegt bei mehr als 280.000 Euro. Der Rostocker Blaulicht-Reporter Stefan Tretropp hat über viele der Brände berichtet: "Es fängt wieder an, häufig zu brennen. Nicht nur Autos, auch Müllcontainer werden angezündet". In regelmäßigen Abständen komme das Phänomen wieder, in der Hansestadt, seit Jahren. Er beobachtet eine ähnliche Vorgehensweise bei den Autobränden: "Es ist oft so, dass brennbare Gegenstände auf den Reifen abgelegt werden und dass der Brand von dort aus losgeht. Bis das Auto dann in voller Ausdehnung brennt, sind die Täter über alle Berge", so Tretropp.
Vergleichsweise viele Brände
In Rostock sind 86.000 Autos zugelassen, trotzdem scheinen 13 vorsätzlich in Brand gesteckte Autos in einem halben Jahr viel zu sein. Lübeck, mit 100.000 zugelassenen Autos, meldet sieben Autobrände in diesem Jahr, bei denen die Polizei von Brandstiftung ausgeht. In Schwerin brannten drei Autos, in Neubrandenburg eins.
Nicht die erste Brandserie
Auch im vergangenen Jahr hatten Feuerwehr und Polizei immer wieder mit Autobränden in der Hansestadt zu tun. Auch hier waren es Stadtteile im Nordwesten oder im Osten der Stadt: Unter anderem Dierkow, Evershagen, Lichtenhagen, oder Toitenwinkel. Den Ermittlern gelang es, eine Brandserie aufzuklären. Fünf Jugendliche gaben zu, wahllos Fahrzeuge und Sperrmüll in Brand gesteckt zu haben, aus Langeweile und allgemeiner Unzufriedenheit, wie sie in den Vernehmungen sagten.
Die Ermittlungen zu den Autobränden in diesem Jahr dauern an. Die Polizei prüft, ob die Fälle in einem Zusammenhang stehen. Im Rathaus der Hansestadt lässt man sich von den Autobränden nicht beunruhigen. Man habe andere Probleme, Graffiti zum Beispiel, hieß es auf NDR Anfrage.