Werden P+S Werften doch noch ihre Fähren los?
Die insolventen P+S Werften in Stralsund und Wolgast haben offenbar gute Chancen, ihre nicht fertiggestellten Schiffe zu verkaufen. Rund zwei Wochen, nachdem die Reederei DFDS einen Vertrag zum Weiterbau von zwei Spezialschiffen auf der Stralsunder Volkswerft unterschrieben hat, gibt es für die beiden ursprünglich von Scandlines in Auftrag gegebenen Ostseefähren "Copenhagen" und "Berlin" offenbar Kaufinteressenten. Laut einem Sprecher des Insolvenzverwalters wollen mehrere Reedereien in den nächsten Wochen konkrete Angebote unterbreiten.
Entscheidung erst in einigen Monaten
Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um zwei europäische Interessenten und einen Kunden aus Übersee. Vertreter aller drei Reedereien waren demnach in dieser Woche in Stralsund, um sich auf der Werft über den Zustand der jeweils 169 Meter langen Großfähren zu informieren. Bei den Gesprächen ging es auch darum, ob die beiden Schiffe in Stralsund fertiggebaut werden können. Mit einer Entscheidung über einen möglichen Verkauf ist laut Insolvenzverwalter aber erst in einigen Monaten zu rechnen.
Fähren zu schwer und mit zu viel Tiefgang
Die Reederei Scandlines hatte die Verträge über die beiden Schiffe kurz vor deren Fertigstellung Ende November 2012 gekündigt. Als Begründung führte Scandlines-Chef Søren Poulsgaard Jensen die schwerwiegenden technischen Probleme, die Verzögerungen beim Bau und die Insolvenz der zu P+S gehörenden Volkswerft in Stralsund an. Die beiden Fährschiffe waren im Frühjahr 2010 bestellt worden und sollten eigentlich in den Liniendienst Rostock-Gedser gehen. Sie sind aber 200 Tonnen zu schwer geworden und haben deshalb zuviel Tiefgang.