Zwischen Behörde und Mensch: MV-Bürgerbeauftragter Crone hört auf
Nach zwölf Jahren als Bürgerbeauftragter des Landes Mecklenburg-Vorpommern geht Matthias Crone in den Ruhestand. Seine Amtszeit umfasste eine große Fülle an Themen und Begegnungen.
Seine Dienstbezeichnung klingt etwas sperrig: "Bürgerbeauftragter des Landes Mecklenburg-Vorpommern" steht auf seiner Visitenkarte. Er vermittelt zwischen Menschen, die hier leben, und Behörden, die hier verwalten. Nicht selten geht es um Verständigungsprobleme, die auch mit der für Behörden typischen Sprache zusammenhängen. Gehört da der Begriff "Bürgerbeauftragter" nicht auch dazu? "Na ja", lacht Crone, "die Bezeichnung ist nicht gerade barrierefrei. Ich hätte mir auch einen einfacheren Namen gewünscht. 'Volksanwalt' zum Beispiel, so nennt man das in Österreich." Anwalt wäre schon sein Bereich, denn Crone ist eigentlich Jurist. Er stammt aus Niedersachsen, hat eine Schwerinerin geheiratet und hier Familie gegründet. Im März 2012 war er vom Landtag zum Bürgerbeauftragten des Landes gewählt worden.
Zwölf Jahre und hunderte Themen
Der 65-Jährige ist vielen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ein Begriff - er kümmert sich und hilft denen, die sich ungerecht behandelt fühlen. "Gerechtigkeitssinn zu haben, das hilft", sagt Crone. "Wichtiger ist aber, dass man Menschen mag. Man muss ein Herz haben für alle, die kommen", ergänzt er. Und gekommen sind viele zu ihm, haben ihm ihre Anliegen geschrieben oder auch persönlich erzählt. Zwölf Jahre lang hat er sich mit verschiedensten Themen befasst - ob es um schleppende Bearbeitung von Anträgen ging, um soziale Härten, um die Belange von Menschen mit Behinderungen, um Bauvorhaben, Grundsteuererklärungen oder den Schülerverkehr. "Die Pflanzenabfall-Landesverordnung etwa - es geht um das Verbrennen von Gartenabfällen - war ein Dauerbrenner-Thema, um das es immer wieder Streit gab." Damit wird sich wohl auch Crones Nachfolger oder Nachfolgerin noch beschäftigen.
514 Sprechstunden im Dienst der Bürger
Verschiedenste Bereiche und ganz unterschiedliche Menschen aus dem ganzen Land haben die vergangenen zwölf Jahre von Matthias Crone als Bürgerbeauftragten geprägt. Im Februar geht er in den Ruhestand, nach 20.783 Anfragen und Ersuchen, die er bearbeitet hat und in denen er oft helfen konnte. In der Bilanz stehen darüber hinaus 514 Bürgersprechstunden an verschiedenen Orten im ganzen Land, in denen er Bürgern den persönlichen Kontakt ermöglicht hat, die nicht mal eben in sein Büro kommen konnten. Welche Anliegen ihn besonders bewegt haben, ob und wie seine Arbeit sich auch auf die Person Matthias Crone ausgewirkt haben und womit er künftig seine Zeit verbringen wird, das erfahren Sie in der 157. Folge unseres Podcasts Dorf-Stadt-Kreis mit Annette Ewen und Matthias Crone.