Weihnachtsbäume für Seemänner vom Nikolaus im Rostocker Seehafen
An Bord des Kutters "Pasewalk" war der Nikolaus heute im Rostocker Seehafen unterwegs. Im Gepäck hatte er Weihnachtsbäume für Seeleute, die zum Teil schon jahrelang nicht mehr in ihrer Heimat waren.
"Here comes Sankt Niklas!" - "Hier kommt der heilige Nikolaus!" Folkert Janssen, der Gründer und langjährige Chef der Rostocker Seemannsmission, steht mit Bischofsmütze, rotem Umhang und goldenem Stab an Bord der Pasewalk. Die Schiffe, zu denen er hinauf ruft, überragen den kleinen Kutter des Warnemünder Vereins "Jugend zur See" um ein Vielfaches. Und es ist gar nicht so einfach, die Geschenke von unten nach oben zu transportieren.
Wie ein Hochhaus mitten im Hafen
Vor allem die "GPO Emerald" ist eine echte Herausforderung. Wie ein Hochhaus mitten im Hafen ragt sie aus dem Wasser empor. Um den Baum samt einer Christbaumkugel entgegennehmen zu können, werfen die Seeleute ein dickes Tau hinab, an dem die Geschenke befestigt und dann hochgezogen werden können. Birgit Haaks, die in der Seemannsmission den Hut aufhat, ist sich sicher, dass die Besatzung sich über ihren Besuch freut. Vor allem Russen und Ukrainer arbeiten auf diesem Schiff und haben dort keinerlei Probleme miteinander, meint Haaks. Ganz im Gegenteil: "Der Krieg in der Ukraine belastet ja beide. Viele dieser Seeleute wollen zur Zeit gar nicht nach Hause, weil sie Angst haben, dann eingezogen zu werden." Vor ein paar Tagen erst hatte sie einen jungen Ukrainer im Seemannsclub, der seine Heimat und seine Familie aus genau diesem Grund seit anderthalb Jahren nicht gesehen hat.
25 Bäume gehen von Rostock aus auf die Reise
Sieben Schiffe liegen an diesem Mittwoch im Hafen. Alle bekommen einen Christbaum, der dann meist weithin sichtbar direkt an Bord drapiert wird und in den nächsten Wochen mit auf große Reise gehen darf. Insgesamt hat die Seemannsmission 25 Bäume von der Rostocker Gärtnerei Grönfinger bekommen, die in den nächsten Tagen noch an neu eintreffende Schiffe verschenkt werden. Die allerdings werden dann nicht mehr vom Nikolaus per Kutter angefahren, sondern ganz einfach mit dem Auto.
Viel Arbeit für den Nikolaus
Ohnehin hatte der Nikolaus in Rostock reichlich Arbeit - und hat dafür eine Reihe von Helfern engagiert. An der Kinder- und Jugendklinik waren es die Höhenretter der Feuerwehr, die sich verkleidet als Superhelden vom Gebäude abgeseilt haben, um den Kindern kleine Überraschungen zu bringen.