Vogelgrippe in MV: Großer Verlust für Züchter
In Mecklenburg-Vorpommern infizieren sich noch immer Geflügelzuchten mit der Vogelgrippe. Auslöser soll die Landesverbandsschau der Rassegeflügelzüchter Mitte November in Demmin gewesen sein.
Für Züchter ist es eine Tragödie. Sie haben nach der großen Schau des Landesverbandes der Rassegeflügelzüchter in Demmin vor drei Wochen Enten, Gänse, Hühner und Tauben verloren. Denn genau dort sollen sich die ersten Tiere mit dem hoch ansteckenden Geflügelpest-Virus H5N1 infiziert haben. Bislang sind 79 Rassen beziehungsweise Zuchten betroffen. Vor allem Hühner und Zwerghühner aber auch Enten, Gänse und Puten haben sich angesteckt.
Kostbare Rassen bedroht
Die Züchter sorgen in ihrer Freizeit dafür, dass stark gefährdete Rassen nicht aussterben. Das ist ein kostbares Gut, das nun bedroht ist. Unter den verloren gegangenen Tieren befinden sich selten gewordene Rassen wie der "Deutscher Sperber", die "Deutsche Legegans", die "Rouenente" oder auch die als gefährdet eingestufte Deutsche Pute in den Farbschlägen blau und bronze.
Züchter helfen Züchtern
Der Landesverband hat zu Spenden aufgerufen, um die betroffenen Geflügelzüchter zu unterstützen. Der Vorsitzende des Verbandes, Steffen Kraus, ist überwältigt von der Resonanz. Erste Geldspenden seien eingegangen. Aber besonders bewegend sei, dass sich Züchter aus ganz Deutschland melden, die Bruteier oder ausgewachsene Tiere spenden wollen, damit neue Zuchten aufgebaut werden können. Kraus meint, der Verband bekommt so viele Anrufe, dass er das ehrenamtlich kaum noch leisten kann. Er hat nun eine Koordinierungsstelle eingerichtet, um all die Angebote zu bündeln. Erste Züchter wurden bereits zusammengeführt.
3.000 Tiere getötet
Warum es zu dem Ausbruch bei der Schau in Demmin kam, lässt sich abschließend nicht mehr herausfinden. Das Virus könnte über Besucher hineingetragen worden sein, über Futter oder auch Einstreu für die Käfige. Alle ausgestellten Tiere wurden von Tierärzten und dem zuständigen Veterinäramt untersucht und galten als gesund. Mittlerweile meldet das Landwirtschaftsministerium in Schwerin 42 amtlich registrierte Ausbrüche in Geflügelzuchten, acht Verdachtsfälle und es rechnet mit weiteren positiven Nachweisen. Fast 3.000 Tiere wurden bislang getötet, mit dem Ziel, die Tierseuche zu bekämpfen.