Welt-Aids-Tag: Unimedizin Rostock klärt auf
In Mecklenburg-Vorpommern leben derzeit mehr als 1.000 Menschen mit einer HIV-Erkrankung, schätzt das Robert Koch-Institut. Zum heutigen Welt-Aids-Tag taucht wieder im ganzen Land verstärkt das Symbol der roten Schleife auf.
Eine HIV-Infektion war vor wenigen Jahrzehnten noch wie ein Todesurteil. Auch wenn das heute anders aussieht, bleibt die Immunschwächekrankheit laut dem Universitätsklinikum Rostock eine ernst zu nehmende Erkrankung. Zum Welt-Aids-Tages werden auch in MV wieder vielerorts Flaggen mit der roten Schleife gehisst.
Mehr als 1.000 HIV-positive Menschen in MV
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts leben in Mecklenburg-Vorpommern derzeit mehr als 1.000 Menschen mit einer HIV-Erkrankung. Schätzungsweise 200 davon wüssten nichts von ihrer Infektion oder seien nicht diagnostiziert. Denn die Symptome kommen oft schleichend und sind grippeähnlich.
Vielfältige Testmöglichkeiten
Testmöglichkeiten gibt es laut dem Rostocker Centrum für sexuelle Gesundheit (CSG) bei den Aids-Hilfen in Rostock, Wismar, Stralsund und Schwerin. Sowie kostenfrei bei regionalen Gesundheitsämtern oder auch bei einem begründeten Verdacht in der Hausarztpraxis.
Mit der Einnahme von Medikamenten ist laut CSG ein normales und beschwerdefreies Leben möglich und das Virus kann nicht mehr übertragen werden. Um das Risiko einer Übertragung weiter zu senken, gebe es sogenannte PrEP-Medikamente. Die Universitätsmedizin Rostock empfiehlt darüber hinaus, präventiv Kondome beim Geschlechtsverkehr zu nutzen. Das größte Übertragungsrisiko sei nach wie vor ungeschützter Sex.
CSG warnt vor Diskriminierungen
Für die Zukunft wünscht sich das CSG mehr Angebote, vor allem im ländlichen Raum und mehr Aufklärung, zum Beispiel in Schulen. Außerdem warnt es anlässlich des Welt-AIDS-Tag vor Diskriminierungen. In einer Befragung hätten laut CSG viele HIV-positive Menschen angegeben, schlechte Erfahrungen gemacht zu haben - sogar in Arztpraxen. Es gebe aber keinen Grund für Vorurteile gegenüber HIV-positiven Menschen.