Umweltministerium stellt 300.000 Euro für Biberschäden
Wenn Biberdämme Überschwemmungen verursachen, steigt das Konfliktpotenzial zwischen Mensch und Tier. Das Landesumweltministerium in Mecklenburg-Vorpommern stellt für die Beseitigung von Biberschäden 300.000 Euro, um die Akzeptanz geschützter Arten zu erhöhen.
Biber sorgen mit ihren Dämmen für neue Lebensräume für andere Tierarten, aber auch für Konfliktpotenzial in der Nähe von Menschen. Durch das Aufstauen von Wasser können auch Felder, Wiesen, Wälder oder Wohnsiedlungen überschwemmt werden. Das Landesumweltministerium hat daher einen Zuwendungsbescheid an den Landesverband der Wasser- und Bodenverbände übergeben. Das Geld soll dafür genutzt werden, biberbedingte Schäden zu reparieren.
4.500 Biber in MV
"So können wir zu einer Kostenreduzierung bei den Gewässerunterhaltungsverbänden beitragen, die artenschutzrechtlichen Aufwendungen honorieren und die Akzeptanz der Bevölkerung für die geschützte Art Biber verbessern", teilte Umweltminister Till Backhaus (SPD) mit. Nach Zahlen seines Ministeriums leben derzeit etwa 4.500 Biber in Mecklenburg-Vorpommern.
Nager sind eine geschützte Tierart
Die Nagetiere sind eine geschützte Tierart. Vor 50 Jahren Jahren waren sie fast völlig aus dem Bundesland verschwunden, weshalb ab 1975 einige Biber ausgesetzt wurden, unter anderem an der Peene oder im Sternberger Land. Derzeit leben die Biber vor allem in Vorpommern und im Raum um Warin, im Sternberger Seenland, in der Lewitz sowie an der Peene und zunehmend entlang der Warnow vor.
600.000 Euro Schäden durch Biber pro Jahr
Für den Landesverband der Wasser- und Bodenverbände entstehen nach Angaben des Umweltministeriums jährlich etwas mehr als 600.000 Euro biberbedingte Unterhaltsaufwendungen. Dazu gehören zusätzliche Gewässerkontrollen und Reparaturen, die Beseitigung von Abflusshindernissen und Schadstellen an Ufern und Anlagen oder Präventivmaßnahmen zur Schadensvermeidung.
Maßnahmen bei Konflikten zwischen Biber und Mensch
Biber zu töten, ist grundsätzlich verboten. Wenn eine akute Gefahr durch Biber entsteht, haben die Wasser- und Bodenverbände einige Maßnahmen, um die Konflikte zu lösen. Dazu gehört, Abflüsse in den Biberdamm zu bauen, um Wasser unterhalb der Konstruktion abzuleiten, erläutert Maik Unger. Der Mitarbeiter des Wasser- und Bodenverbands Untere Warnow-Küste hat sich zum staatlich geprüften Biberschutzbeauftragten ausbilden lassen.
Flaschensperre irritiert Biber
Eine andere Möglichkeit sei es, Kanister oder Flaschen an einem Seil zusammenzubinden und an dem Gewässer aufzuhängen. Das würde die Biber irritieren, weil sie nicht einordnen könnten, ob es sich dabei um eine Gefahr handelt. Oft würden sie von selbst an einen neuen Ort ziehen. Den Bau des Bibers zu zerstören, sei die letzte aller möglichen Maßnahmen, so Maik Unger.