Traditionsunternehmen IMG insolvent: Beschäftige in Rostock bangen um Jobs
Mehr als einhundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rostocker Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH (IMG) müssen um ihren Arbeitsplatz bangen.
Die IMG Rostock hat laut neuesten Informationen am Donnerstag Insolvenz beantragt. Die Versorgung mit Fernwärme war wegen offener Rechnungen bereits eingestellt und den Mitarbeitern per Rundschreiben der Geschäftsführung empfohlen worden, sich "warm anzuziehen", heißt es aus Mitarbeiterkreisen. Auch die Gehälter für den Monat Juli seien erst vor wenigen Tagen gezahlt worden, bestätigte Stefan Schadt von der IG Metall. Von der Insolvenz sind demnach rund 110 Arbeitsplätze betroffen.
Gründe für die finanzielle Schieflage
Auf einer kurzfristig angesetzten Versammlung wurde am Freitag unter anderem darüber gesprochen, wie es zur finanziellen Schieflage kam: Mitarbeiter sagten im Anschluss, dass es dabei um offene Forderungen von einem indischen Unternehmen gehe. Der Rostocker Anlagenbauer habe geliefert, gezahlt habe der Schiffbauer demnach nicht. Der Insolvenzverwalter will sich nun ein Bild von der Auftragslage machen. Am Mittwoch sollen die rund 110 Arbeitnehmer erfahren, wie es weiter geht und ob sie über den 1. November hinaus noch beschäftigt werden. Die Geschäftleitung äußerte sich weiterhin nicht.
Hoffnung für Rostocker Traditionsunternehmen
Schadt sieht in der Insolvenz auch eine Chance: Nun könne ein Insolvenzverwalter das Unternehmen fortführen, für die ausstehenden Gehälter könne Insolvenzgeld beantragt werden. Der Gewerkschafter glaubt an eine Zukunft für das Rostocker Traditionsunternehmen: IMG sei auf den Bau technischer Anlagen spezialisiert und agiere auf Weltmarkt-Niveau. Als Grund für die Krise sieht er die unbeständige Auftragslage der Schiffbaubranche.