Toter Junge aus Pragsdorf: Bislang führt keine Spur zum Täter
Am vierten Tag nach dem gewaltsamen Tod eines Sechsjährigen in Pragsdorf hat die Mordkommission weiter Spuren und Zeugenaussagen ausgewertet. Dem Täter ist sie noch nicht auf die Spur gekommen.
Im Fall des erstochenen Erstklässlers aus Pragsdorf (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) hat die Neubrandenburger Mordkommission am vierten Tag nach dem Verbrechen verschiedene Ermittlungsansätze verfolgt, die bislang "jedoch nicht zur Ergreifung des Täters führten". Das teilte das Polizeipräsidium Neubrandenburg am Montag mit. Die Ermittler hoffen nun, unter anderem durch die kriminaltechnischen Untersuchungen auf entscheidende Hinweise, um das Gewaltverbrechen aufklären zu können.
Labor-Ergebnisse frühestens am Ende der Woche
So begutachten die Fachleute in den Laboren des Landeskriminalamtes sowohl die Kleidung des Kindes als auch ein Messer zum Beispiel auf Blut- und Faserspuren. Das Messer entdeckte die Polizei am Tag nach der Tat in der Nähe jenes Gebüschs, in dem der Junge am Donnerstagabend gefunden worden war. Ob es als Tatwaffe in Frage kommt, ist noch nicht geklärt. Die Polizei rechnet damit, dass erste Ergebnisse der Untersuchungen frühestens Ende dieser Woche vorliegen.
Ermittler schließen sexuelles Tatmotiv bislang aus
Ein Suchtrupp hatte den Jungen mit schweren Stichverletzungen im Oberkörper in einem Gebüsch in der Nähe des Bolzplatzes entdeckt, nachdem die Eltern ihn als vermisst gemeldet hatten. Er war nicht wie verabredet vom Bolzplatz nach Hause gekommen. Obwohl die Rettungskräfte versuchten, ihn zu reanimieren, wurde im Krankenhaus der Tod festgestellt. Die Obduktion ergab, dass der Junge an den Stichverletzungen gestorben war.
In den vergangenen Tagen befragten die Ermittler zahlreiche Nachbarn der Eltern und Einwohner des kleinen Dorfes östlich von Neubrandenburg, in dem rund 580 Menschen leben. Die Aussagen müssten nun ausgewertet und abgeglichen werden, hieß es. Der tote Sechsjährige war bekleidet, als er im Gebüsch gefunden wurde. "Es gibt keinen Anhaltspunkt dahingehend, dass ein sexuelles Motiv dahinter steht", sagte eine Polizeisprecherin.