Toter Junge in Pragsdorf: "Überprüfen immer noch Hinweise"
Drei Tage nach dem gewaltsamen Tod eines Sechsjährigen in Pragsdorf bei Neubrandenburg laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren. Laut Polizei gibt es keine Hinweise dafür, dass ein sexuelles Motiv hinter der Tat stehen könnte.
"Es gibt noch nichts Neues, wir überprüfen immer noch die Hinweise", sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Sollten sich dabei weitere Anhaltspunkte ergeben, würden die natürlich auch überprüft. Auch am Sonntag waren mehrere Beamte für die Auswertungen in dem Fall im Einsatz. Der Junge war am Donnerstagabend mit schweren Stichverletzungen in einem Gebüsch an einem See im Dorf gefunden worden. Die Eltern hatten ihn als vermisst gemeldet, als er am Nachmittag nicht wie gewohnt vom Spielen zurückgekommen war. Sie hatten anfangs selbst ohne Erfolg gesucht. Die Familie wohnt nur wenige Hundert Meter vom Fundort des Jungen entfernt.
Messer in Gebüsch gefunden
Die Obduktion hatte ergeben, dass der Junge erstochen wurde - mit einem bislang noch unbekannten Stichwerkzeug. Die Polizei ermittelt wegen Totschlags. Kriminaltechniker untersuchen die Kleidung des Jungen und ein Messer, das am Freitag in einem Gestrüpp in dem Dorf gefunden worden war. Auch weitere im Bereich des Fundorts aufgesammelte Spuren werden daraufhin überprüft, ob sie Teil des Falls sein könnten - indem sie auf Fingerabdrücke und DNA-Spuren wie Blut und Speichel kontrolliert werden. Bis Ergebnisse vorliegen, könne es noch einige Zeit dauern, hieß es.
Polizei: "Kein Anhaltspunkt für sexuelles Motiv"
Der tote Sechsjährige war bekleidet gewesen, als er von zwei Feuerwehrleuten gefunden wurde. Obwohl Rettungskräfte versuchten, ihn zu reanimieren, konnte im Krankenhaus nur noch der Tod festgestellt werden. "Es gibt keinen Anhaltspunkt dahingehend, dass ein sexuelles Motiv dahinter steht", so die Polizeisprecherin. Das Fachkommissariat für Leben und Gesundheit arbeitet mit einer Vielzahl von Ermittlern daran, den Tod des Kindes aufzuklären.