Sterne des Sports: Auszeichnung für Greifswalder Freizeit- und Boxclub
Fünf Sportvereine aus haben mit ihrem ehrenamtlichen Engagement überzeugt und standen im Finale um den “Stern des Sports” in Mecklenburg-Vorpommern. Gewonnen hat nun der Greifswalder Freizeit- und Boxclub.
Jedes Jahr werden die "Sterne des Sports" verliehen. Mit dem Preis sollen Sportvereine ausgezeichnet werden, die sich besonders gesellschaftlich engagieren. Am Mittwochabend fand für die Vereine in unserem Land die Preisverleihung in Rostock statt. Insgesamt fünf Vereine standen zur Auswahl. Den Preis gewonnen hat der Greifswalder Freizeit- und Boxclub. Neben der Honorierung der gesellschaftlich wichtigen Arbeit gibt es durch den Gewinn auch eine finanzielle Unterstützung: 2.500 Euro erhält der Boxclub. Und für den Verein kann es sogar noch höher hinaus gehen: Am 29. Januar 2024 wird der bundesweite "Stern des Sports" verliehen.
"Integration durch Sport" - jeder kann Boxer werden
Das Projekt des Greifswalder Freizeit- und Boxclubs heißt "Integration durch Sport". Der Verein möchte jedem die Chance geben, Boxer zu werden – egal, welcher Herkunft, Religion oder auch finanzieller Möglichkeiten. Damit möchte der Boxclub gezielt Geflüchtete ansprechen. Denen hilft er unter anderem bei Behördengängen, eine Wohnung zu finden oder um Deutsch zu lernen. Die Geflüchteten sollen eine Perspektive bekommen. Dass das funktioniert, sieht man beim Training: Die 150 Vereinsmitglieder kommen aktuell aus mehr als zehn verschiedenen Nationen mit ganz unterschiedlichen Sprachen. Verständigungsprobleme gibt es trotzdem kaum.
Boxclub sorgt für "Riesenwende" im Leben eines Syrers
Mohammed Daghsh floh 2015 zusammen mit seinem Bruder aus Syrien, damals war er 13 Jahre alt. Nach einer Station im Libanon landete er dann schließlich in Deutschland. Im Kopf hatte er noch viele traumatische Erlebnisse und die Wut ließ er an seinen Mitschülern aus: "Durchs Boxen gab’s 'ne Riesenwende in meinem Leben. Das Problem ist, wenn man die Wut nicht unter Kontrolle hat. Ich fühle mich sehr angekommen, wenn ich hier die Halle betrete", so Mohammed.
Heute ist er 21 Jahre alt, im Boxen erfolgreich, wurde mehrfach Landesmeister und nahm auch international an Wettkämpfen teil. Er hat sein Abitur gemacht und studiert an der Uni Greifswald BWL. Damit hat er natürlich weniger Zeit fürs Boxen. Er will aber dran bleiben, trainiert jeden zweiten Tag, um irgendwann einmal Profiboxer zu werden.
Verein will auch Frauen im Boxen fördern
Bislang sind im Boxsport Frauen eher unterrepräsentiert, bei dem Verein soll aber jeder und jede integriert werden. Im Februar gab es deshalb ein Probetraining für Frauen. 20 sind gekommen, zehn Frauen sind bis heute geblieben und trainieren seitdem regelmäßig.