Das schwedische Küstenwachschiff "KBV033" udn das Frachtschiff "Vezhen" ankernd vor Karlskrona nach einem erneuten Schaden an Unterseekabeln. © xJohanxNilssonx xTTx Foto: xJohanxNilssonx xTTx
Das schwedische Küstenwachschiff "KBV033" udn das Frachtschiff "Vezhen" ankernd vor Karlskrona nach einem erneuten Schaden an Unterseekabeln. © xJohanxNilssonx xTTx Foto: xJohanxNilssonx xTTx
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AUDIO: Ostsee-Kabel: Rostocker Marine-Hauptquartier koordiniert NATO-Einsatz (1 Min)

Ostsee-Kabel: Rostocker Marine-Hauptquartier koordiniert NATO-Einsatz

Stand: 29.01.2025 17:20 Uhr

Die Aufklärung der mutmaßlichen Sabotage an einem Unterwasserkabel in der Ostsee am vergangenen Wochenende ist vom Marinehauptquartier CTF Baltic in Rostock aus geleitet worden. Das bestätigt die Marine auf NDR Nachfrage.

Die Aufklärung der Hintergründe zu der Beschädigung eines Datenkabels zwischen Schweden und Lettland, das am Sonntag durchtrennt wurde, ist vom in Rostock ansässigen Marine-Hauptquartier Commander Task Force (CTF) Baltic geleitet worden. Wie ein Marinesprecher in Rostock dem NDR auf Anfrage mitteilte, wurden von Rostock aus "die Aktivitäten der NATO in der Ostsee koordiniert und eng mit den Sicherheitsbehörden der betroffenen Staaten abgestimmt."

Konkret ging es dabei um die Aufklärung der Sabotage an einem Unterseekabel, das die schwedische Insel Gotland mit Lettland verbindet und mit schnellem Internet versorgt. Dabei wurde ein Schiff, das im Verdacht steht, die Sabotage begangen zu haben, von Schweden festgesetzt.

Ein estnisches Marineschiff fährt in der Ostsee im Rahmen verstärkter NATO-Patrouillen in der Region nach einem mutmaßlichen Sabotageakt an Unterseekabeln. © AP/dpa Foto: Hendrik Osula
AUDIO: Wieder ein Ostsee-Kabel beschädigt: Schweden setzt Schiff fest (4 Min)

Mehr Aufklärung, bessere Abschreckung

Erst seit dem 10. Januar ist die sogenannte Commander Task Force (CTF) Baltic, ein Stab der Deutschen Marine für die NATO in Rostock, für die Mission "Baltic Sentry" verantwortlich. Ziel ist es laut Bundesverteidigungsministerium, potenzielle Angriffe aufzuklären, abzuschrecken und schneller auf Sabotageakte gegen kritische Infrastruktur zu reagieren. Dazu stellt Deutschland der NATO Kräfte der Marine, der Luftwaffe sowie Fähigkeiten im Cyber- und Informationsraum zur Verfügung. Details dazu wollte NATO-Generalsekretär Mark Rutte nicht nennen, damit so wörtlich "der Feind nicht klüger" wird.

Bedrohung im Ostseeraum nimmt zu

Vor allem kritische Infrastrukturen wie Unterseekabel und Pipelines sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums vermehrt Ziel mutmaßlicher Sabotageakte. Für den globalen Datenfluss und die Energieversorgung sind die allerdings unverzichtbar. Angriffe auf diese Strukturen können die Kommunikation und Energieversorgung, aber auch die wirtschaftliche Stabilität gefährden. Die CTF Baltic soll demnach "militärische Lagebilder für den Operationsraum Ostsee" erstellen, Übungen planen, aber auch Operationen von Seestreitkräften koordinieren.

Was sind kritische Infrastrukturen?

Die Bundesregierung definiert kritische Infrastrukturen (KRITIS) als Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden. Dazu gehören etwa die Bereiche Energie- und Wasserversorgung, Transport und Verkehr sowie Informationstechnik und Telekommunikation. Als maritime kritische Infrastruktur (MARKRITIS) gelten beispielsweise Pipelines, Unterwasser-Datenkabel und Stromleitungen sowie Offshore-Windparks.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 29.01.2025 | 14:00 Uhr

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