Selenskyj besucht Patriot-Einheit in MV: Pistorius sagt weitere Waffen zu
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Soldaten auf einem Truppenübungsplatz in Mecklenburg-Vorpommern besucht. Bundesverteidigungsminister Pistorius sagte der Ukraine weitere Waffenlieferungen zu - darunter Strike-Drohnen und Patriot-Lenkflugkörper.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Dienstagnachmittag zu einem Truppenbesuch in Mecklenburg-Vorpommern (der genaue Standort ist der Redaktion bekannt, wir veröffentlichen ihn auf Bitten des Bundesministeriums der Verteidigung nicht. Hintergrund waren Sicherheitsbedenken). Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat ihn begleitet und während des Besuches Zusagen für die Lieferung weiterer Waffen an die Ukraine gemacht. Nach NDR Informationen wird Deutschland kurze Handwaffen, darunter Scharfschützengewehre, Panzerabwehrwaffen, mehrere tausend Strike-Drohnen und gemeinsam mit weiteren Partnern 100 zusätzliche Patriot-Lenkflugkörper liefern.
Ausbildung ukrainischer Soldaten
Selenskyj traf bei seinem Besuch in Mecklenburg-Vorpommern ukrainische Soldaten, die derzeit von einer Flugabwehrraketengruppe am Patriot-System ausgebildet werden. Erst vor zwei Wochen hatte sich Pistorius bei seinem Besuch in Sanitz bei Rostock dafür ausgesprochen, die ukrainischen Soldaten auch weiterhin in Deutschland auszubilden - anders als der französische Präsident, Emmanuel Macron, der dafür warb, die Ausbildung künftig in die Ukraine zu verlagern. Das sei zu unsicher, hielt Pistorius dagegen.
Selenskyj bittet um Hilfe für Ukraine-Luftabwehr
Vor dem Besuch in Mecklenburg-Vorpommern hatte der ukrainische Präsident im Rahmen der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz, zu der er nach Berlin gekommen war, die Lieferung von weiteren Luftverteidigungssystemen gefordert: "Wir benötigen mindestens noch sieben weitere Patriot-Systeme, um in nächster Zeit unsere großen Städte zu schützen." Bestärkt wurde Selenskyj von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) persönlich. Die Ukraine brauche eine weitere Stärkung der Luftverteidigung des Landes gegen russische Angriffe.
Deutsches Patriot-Systeme in der Ukraine
Deutschland hat bereits zwei Patriot-Systeme in die Ukraine verlegt, auch die Flugabwehrraketengruppe in Sanitz wird eines ihrer drei Systeme dorthin abgeben. Bei seinem letzten Besuch in Mecklenburg-Vorpommern hatte der Verteidigungsminister angekündigt, neben den vier schon im April bestellten Systemen, den Bau vier weiterer kurzfristig zu beauftragen.