Seebäderschiff-Urgestein "Undine" in Rostock geborgen
In Rostock ist die "Undine" aus dem Rostocker Hafen geborgen worden. Das Schiff, das schon seit zehn Jahren dort lag, gilt als das älteste Seebäderschiff Deutschlands, es wurde 1910 gebaut.
Seit zehn Jahren lag der rostige Rumpf der "Undine" im Rostocker Stadthafen direkt an der Kaikante im Wasser. Immer wieder gab es Pläne, das einst prächtig anzusehende Bäderschiff zu restaurieren und wieder auf Fahrt zu schicken - aber keine der Ideen war finanzierbar. Am Mittwoch trat die "Undine" ihre letzte Fahrt an - und auch das nicht aus eigener Kraft.
"Undine" gehoben: Aktion kostete 60.000 Euro
Am Mittwochvormittag wurde die "Undine" zunächst mit Schleppern in den etwa fünf Kilometer entfernten Fischereihafen verholt. Dort wurde der fast 150 Tonnen schwere Schiffskörper mit einem Schwerlastkran gehoben. In der Nacht zu Donnerstag soll das Schiff dann per Schwerlasttransport zu einem nahegelegenen Lagerplatz für Schiffswracks gebracht werden, wie eine Stadtsprecherin sagte. Die Aktion kostete rund 60.000 Euro.
Rumpfteile sollen zu Denkmal werden
500.000 Euro würde eine Restaurierung des altgedienten Kahns schätzungsweise kosten, heißt es aus Rostock - zu viel, befand die Hansestadt. Zur Zeit ist daher geplant, den Schiffsrumpf größtenteils zu verschrotten. Ein Teil davon soll gesichert werden und als Denkmal an den Beginn der Bäderschiff-Tradition in Rostock erinnern. Die "Undine" 1910 auf der Rostocker Neptun-Werft gebaut und hieß zunächst "Kronprinz Wilhelm". Der Rumpf ist original erhalten. Seit 2014 lag er im Stadthafen.