Schwerin: Jäger protestieren gegen neues Jagdgesetz
Etwa 1.000 Jäger haben am Mittwochmorgen vor dem Landtag in Schwerin gegen die geplanten Änderungen am Jagdgesetz Mecklenburg-Vorpommerns demonstriert. Im Zentrum der Kritik steht die Aufhebung der Abschussobergrenzen für Rot- und Damwild.
Laut der geplanten Novelle des Jagdgesetzes sollen geringere Tierbestände die Schäden an jungen Bäumen durch Wildverbiss mindern. Der Präsident des Landesjagdverbandes, Florian Asche, bezweifelt allerdings die Angaben zur Schadenshöhe und übte unter dem Beifall der Demonstranten massive Kritik am Agieren von Agrarminister Till Backhaus (SPD). Die Vorschläge der Jägerschaft seien bei der Erarbeitung des neuen Gesetzes kaum berücksichtigt worden.
Backhaus weist Vorwürfe zurück
Zwischen Jäger und Forstwirtschaft werde ein Keil getrieben, die Bedeutung der Hegegemeinschaften der Jäger ausgehöhlt, beklagte Asche. Backhaus dagegen wies die Vorwürfe zurück. In dem fast fünfjährigen Prozess der Gesetzeserarbeitung sei der Landesjagdverband stets einbezogen gewesen. Der Konflikt um das neue Jagdgesetz, mit dem sich der Agrarausschuss des Landtags am Mittwoch befasst, hatte Ende vorigen Jahres bereits zu einem Führungswechsel beim Jagdverband geführt.