Schulstart in MV: Land stellt 617 neue Lehrkräfte ein
Mit Beginn des Schuljahres haben 617 neue Lehrerinnen und Lehrer ihren Dienst in Mecklenburg Vorpommern angetreten. Damit sind im Land insgesamt 13.720 Lehrkräfte im Einsatz. Das Werben um qualifiziertes Personal geht weiter.
Mecklenburg-Vorpommern hat mit Beginn des neuen Schuljahres 617 Lehrerinnen und Lehrer an den allgemein bildenden und beruflichen Schulen neu eingestellt. Damit arbeiten an den Schulen in öffentlicher Trägerschaft insgesamt 11.700 Lehrkräfte. Mit den Lehrerinnen und Lehrern an Schulen in freier Trägerschaft sind es 13.720 Lehrkräfte.
Unter den 617 Neueinstellungen sind 231 Seiteneinsteiger
Unter den 617 Neueinstellungen sind 386 ausgebildete Lehrkräfte. 155 Referendarinnen und Referendare wurden nach ihrem Vorbereitungsdienst direkt übernommen, 18 Lehrkräfte sind über das Lehrertauschverfahren nach Mecklenburg Vorpommern gekommen. 231 der neu eingestellten Lehrerinnen und Lehrer sind "quer" eingestiegen. Die Quote von neu eingestellten Lehrkräften im Seiteneinstieg liegt damit bei 37,4 Prozent.
Vierjährige Ausbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg
„Diese hohe Zahl verdeutlicht, dass der bundesweite Lehrkräftearbeitsmarkt von grundständig ausgebildeten Lehrkräften nahezu erschöpft ist", erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke). Lehrkräfte im Seiteneinstieg würden umfassend qualifiziert, bekämen eine Mentorin oder einen Mentor zur Unterstützung der täglichen Arbeit und durchliefen insgesamt eine mehr als vierjährige, solide Ausbildung, so die Ministerin. Im Übrigen könnten über 70 Prozent der Seiteneinsteiger bereits einen Studienabschluss vorweisen.
Auf die Qualifizierung von Seiteneinsteigern angewiesen
Im Interview mit NDR MV Live antwortete Bildungsministerin Simone Oldenburg auf die Frage, ob Seiteneinsteiger grundsätzlich die richtige Antwort auf den akuten Lehrermangel seien, dass man in viele Richtungen denke. Auch das Lehramtsstudium zu verändern, sei eine Überlegung. Es seien aber kurzfristige Lösungen gefragt und daher sei man auf die Qualifizierung von Seiteneinsteigern angewiesen. "Uns bleibt nichts anderes übrig, als mehrere Sachen gleichzeitig zu bearbeiten. Eine davon ist auch die Überarbeitung des grundständigen Lehramtsstudiums."
Noch an elf Schulen Schwierigkeiten beim Pflichtunterricht
Trotz der 617 Neuanstellungen kann es nach Angaben des Bildungsministeriums bei elf von 501 Schulen derzeit noch zu Schwierigkeiten bei der Absicherung des Pflichtunterrichts kommen. Das sind 2,2 Prozent der Schulen in öffentlicher Trägerschaft, die durch die Schulbehörden besonders begleitet werden.